Nach einer Verfolgungsjagd in Bad Salzuflen mit Ende in einer Sackgasse sollen sechs Polizisten auf den 19-Jährigen geschossen haben. Der junge Mann wurde schwer verletzt und wird möglicherweise querschnittsgelämt bleiben.
Das Innenministerium muss sich seitdem mit vielen Fragen auseinandersetzen. War der Jugendliche wirklich eine Gefahr und wieso sind gleich 34 Schüsse gefallen? Mehrere Gutachten stehen noch aus.
Bodycams waren nicht zuzuordnen
Am Donnerstag war der umstrittene Polizeieinsatz Thema im Innenausschuss in Düsseldorf. Das Innenministerium teilte mit, dass anders als bisher angenommen, eine der Bodycams der Polizisten eingeschaltet war. Allerdings nur zwei Sekunden lang.
Es könne nicht nachverfolgt werden, wer die Bodycam getragen hat. Die Polizei Herford hatte die Pflicht zur Nachverfolgbarkeit bis dahin nicht umgesetzt. Die Aufnahme wird nun ausgewertet.
Gutachten belastet Einsatzkräfte
Ein Gutachten lag bereits vor: Es ging darum, festzustellen, ob alle sechs beschuldigten Beamtinnen und Beamten tatsächlich geschossen haben. Es konnten Schmauchspuren bei allen festgestellt und der Vorwurf damit bestätigt werden.
Ob der 19-Jährige unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen stand, könne bisher nicht nachgewiesen werden.
Ermittlungen gegen Mutter
Wie der Minister dem Ausschuss mitteilte, wird inzwischen auch gegen die Mutter des 19-Jährigen ermittelt. Sie habe als Halterin des Autos geduldet, dass ihr Sohn ohne Fahrerlaubnis fährt.