Das Problem: Die Talbrücke Büschergrund führt durch ein Naturschutzgebiet. Für eine mögliche Sprengung müssten Bäume gefällt und ein Bach verlegt werden. Damit hatte die Autobahn Gmbh schon begonnen. Doch in dem Bach leben seltene Mikroorganismen - ein Zeichen dafür, dass es sich um ein wertvolles Biotop handelt. Umweltschützer befürchten, dass die Wasserqualität leiden könnte.
Erst in zehn Jahren soll der Verkehr wieder rollen
Der Umweltverband BUND hat deshalb bereits im Mai per Eilantrag vor dem Oberverwaltungsgericht Münster die ersten Vorarbeiten gestoppt, seither hängt das Verfahren in der Schwebe. Ziel war ursprünglich, bis 2028 mit der Ersatzbrücke fertig zu sein. Die Fertigstellung wird sich nun wohl um fünf Jahre verzögern.
Bis zum Baubeginn muss Autobahn Westfalen jetzt eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen. Frühestens 2027 kann dann gesprengt und anschließend neu gebaut werden. Eigentlich hatten die Behörden diese aufwändige Prüfung verhindern wollen und dazu ein beschleunigtes Verfahren beantragt.
Furcht vor weiteren Klagen
Davon hat man sich jetzt verabschiedet, um weitere Klagen zu verhindern. Marco Gräb von Autobahn Westfalen bedauert das. "Die bisherige Planung war sehr aufwändig", so Gräb. Die Bauarbeiten dürften nun erst etwa 2033 beendet sein.
Umweltverbände dagegen reagierten zufrieden auf die Entscheidung. "Wir hatten von Anfang an Bedenken. Dass sich die Autobahn GmbH und der Kreis Siegen Wittgenstein sich dem nun anschließen, begrüßen wir", sagte Wolfang Weber-Barteit vom BUND dem WDR.
Die Talbrücke Büschergrund ist eine von vier Brücken entlang der A45, an denen gerade gearbeitet wird. Das beschleunigte Verfahren kommt bei allen drei anderen Brücken zum Einsatz.
Brücke muss noch nicht gesperrt werden
Bis 2033 hatten Gutachter die Talbrücke Büschergrund noch als verkehrstauglich eingestuft. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens könnte sie allerdings auch früher gesperrt werden.