Nach Monaten der Dunkelheit werden die Wahrzeichen mehrerer nordrhein-westfälischer Städte ab heute Abend wieder leuchten. Grund ist das Auslaufen der Energiesparverordnung. Von jetzt an sollen zum Beispiel in Aachen das Rathaus und andere öffentliche Gebäude sowie Denkmäler und Brunnen abends wieder angestrahlt werden.
Aufenthaltsqualität in Dortmund steigern
In Dortmund würden unter anderem die Innenstadt-Kirchen wie die Propsteikirche und St. Reinoldi, der Florianturm im Westfalenpark, die Fassade des Dortmunder U und das Stadthaus wieder beleuchtet, teilte ein Sprecher mit.
Dadurch solle auch die Aufenthaltsqualität in der Stadt steigen. "Auch das durch die Maßnahme punktuell eingeschränkte subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger und Bürgerinnen kann durch die Wiedereinschaltung gestärkt werden", hieß es.
Kölner Dom erstrahlt schon wieder
In Bielefeld soll nach Angaben einer Sprecherin die Beleuchtung an historischen Bauten wie der Sparrenburg, der Ravensberger Spinnerei und dem Alten Rathaus wieder in Betrieb gehen. Der Kölner Dom leuchtet schon seit Karsamstag wieder.
In Köln hat das für viele freudige Gesichter gesorgt: "Ich freue mich", sagte eine Passantin an der Domplatte unserem Reporter, "das macht eine schöne Stimmung und sieht toll aus – so soll es sein." Ein anderer Passant sagte, dass es Sinn mache, Kulturgüter zu beleuchten: "Die Lampen am Dom auszumachen ist totaler Driss".
Ab dem 15. April soll das historische Rathaus in Aachen wieder erleuchtet werden. Das gilt auch für andere öffentliche Gebäude sowie Denkmäler und Brunnen, die abends wieder angestrahlt werden.
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In vielen Städten bleiben die Lichter noch aus
In anderen Städten dagegen bleiben repräsentative Gebäude vorerst weiter dunkel, so etwa in Essen. Münster will Wahrzeichen wie den St. Paulus-Dom, das Historische Rathaus und die Clemenskirche noch nicht wieder anstrahlen. Düsseldorf lässt das Licht an insgesamt 168 Baudenkmälern und Nicht-Wohngebäuden bis Ende März 2024 aus, wie eine Sprecherin mitteilte.
Dies gelte auch für rund 8.000 Gaslaternen im Stadtgebiet. Allein mit diesen Maßnahmen habe die Landeshauptstadt bisher bereits rund 4,6 Millionen Kilowattstunden Gas und 180.000 Kilowattstunden Strom eingespart.
Die Stadt Köln will mehr als 130 Gebäude weiter im Dunkeln lassen - mit Ausnahme des Doms, der für die Kölner weit mehr sei als nur ein Baudenkmal. "Wir halten es für das falsche Signal, Köln wieder so hell erstrahlen zu lassen, als sei der Krieg in der Ukraine beendet, als hätten wir Energie im Überfluss und als gäbe es keine Klimakrise, die uns zwingt, sparsam mit Ressourcen umzugehen", sagte Stadtdirektorin Andrea Blome.
Seit September galt das Beleuchtungsverbot
Als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatte die Bundesregierung zum 1. September 2022 kurzfristige Energiesparmaßnahmen beschlossen, um eine Mangellage zu vermeiden. Dazu zählten neben einem Beleuchtungsverbot zu rein repräsentativen Zwecken auch die Absenkung der Raum- und Wassertemperatur in Büros.
Die ursprünglich bis zum 28. Februar geltende Verordnung war bis zum 15. April verlängert worden. Nach diesem Datum enden die Maßnahmen. Die Kommunen können aber entscheiden, sie mit dem Ziel weiterer Energieeinsparungen aufrechtzuerhalten.
Effekt der Energiesparverordnung noch unklar
Die Energiesparverordnung zwang Städte außer bei der Beleuchtung auch beim Heizen und Warmwasser zu sparen. Ob die Verordnung die erhoffte Einsparung gebracht hat, lässt sich bislang noch nicht für das ganze Land sagen, weil dafür teils noch Daten fehlen. Viele Städte sind gerade noch dabei, das zu berechnen.