Schwere Überschwemmungen im Alpenraum

Stand: 29.08.2023, 12:10 Uhr

Die Wetterlage in Bayern, Österreich und der Schweiz bleibt angespannt. Starke Regenfälle haben in der Alpenregion zu Überschwemmungen geführt.

Vor allem im österreichischen Bundesland Tirol haben heftige Regenfälle zu hohen Pegelständen bei Bächen und Flüssen geführt - lokal waren sie so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gerade das Ötztal sei betroffen, einige Gemeinden seien nicht mehr erreichbar, sagte Ministerpräsident Anton Mattle (ÖVP) in Innsbruck. Im Zillertal führte die Ziller gewaltige Wassermassen. Insgesamt waren am Montag rund 4.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Es kam vielerorts zu lokalen Überflutungen und zu Verkehrsbehinderungen, auch im Bahnverkehr.

Dank der Warnungen der Meteorologen sei man nicht unvorbereitet gewesen, so Mattle. So sei in der Landeshauptstadt Innsbruck die mobile Hochwasserschutzwand frühzeitig installiert worden.

Entspannung am Dienstag

Am Dienstagmorgen hatte sich die Hochwasserlage in Österreich leicht entspannt. Wie die Behörden berichteten, sind viele Pegelstände gesunken. Auch der Regen hat aufgehört. Die Zivilschutzwarnungen für zwei Regionen in Tirol wurden aufgehoben. Fast alle Gemeinden im Ötztal waren per Auto wieder erreichbar, allerdings noch nicht der Hauptort Sölden am Ende des Tals. Am Montag war die Bundesstraße durch das Tal gesperrt worden.

Verletzt worden war bei dem Hochwasser niemand. In einigen Regionen waren am Dienstag noch Straßen gesperrt. Auch die Brennerbahnstrecke ist aufgrund eines Murenabganges zwischen Innsbruck und Brenner bis voraussichtlich Dienstagabend nicht befahrbar.

Kein Rhein-Hochwasser, Schnee in der Schweiz

Auch in Bayern und der Schweiz haben die starken Regenfälle zu Überschwemmungen geführt. In Rosenheim waren nach Angaben der Stadtverwaltung am Montagnachmittag Fahrrad- und Gehwege in der Nähe von Mangfall und Inn schon überflutet.

Obwohl auch der Rheinpegel in der Schweiz steigt, ist bei uns in NRW nicht mit Hochwasser zu rechnen. Nach Angaben der WDR-Wetterredaktion war das Hauptregengebiet nicht in den Nährgebieten des Rheins, zudem wirke der Bodensee als Puffer, der mögliche Wellen zeitlich auseinanderzieht, so WDR-Wetterexperte Jürgen Vogt.

Kühe stehen bei Schneefall auf 2061 Meter über dem Meeresspiegel auf der Kleinen Scheidegg. | Bildquelle: dpa/Peter Schneider

In Teilen der Schweiz haben die Wetterkapriolen der letzten Tage sogar zum ersten Schnee geführt. Auf 2.061 Metern über dem Meeresspiegel auf der Kleinen Scheidegg fanden sich die Kühe plötzlich auf weißen Untergrund wieder und mussten ihr Gras suchen. Auch in Zermatt im Südschweizer Kanton Wallis fiel am Montag der erste Schnee. Vergangene Woche kam der Ort, der auf rund 1.600 Höhenmetern liegt, noch auf fast 32 Grad.

Mit Material der Agentur dpa.