THW schickt Hilfe für Überschwemmungsgebiete in der Ukraine

Stand: 07.06.2023, 16:28 Uhr

Ein Hilfstransport mit Stromerzeugern und Wasserfiltern ist auf dem Weg ins Überschwemmungsgebiet in der Ukraine. Die Zentrale des Technischen Hilfswerks in Bonn koordiniert den Einsatz.

Der ukrainische Katastrophenschutz habe unmittelbar nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am frühen Dienstagmorgen ein Hilfeersuchen über das Europäische Katastrophenschutzverfahren gestellt, berichtet das Technische Hilfswerk (THW) in Bonn. Das THW habe sofort reagiert und noch am Dienstag Stromerzeuger und Wasserfilter angeboten.

Hilfstransport gestartet

Die Geräte - 56 Stromerzeuger und 5.000 Wasserfilter - standen bereits am Mittwoch im THW-Logistikzentrum in Ulm zur Abholung bereit. Den eigentlichen Transport führt eine Speditionsfirma durch. Sie bringt die Hilfsgüter in die Ukraine und übergibt sie dort dem Katastrophenschutz. Am Mittwochnachmittag waren bereits drei Lkw auf dem Weg, drei weitere sollen in den kommenden Tagen folgen, sagte ein THW-Sprecher. In Ulm befindet sich das Logistikzentrum des THW. Die THW-Zentrale ist in Bonn, von dort wird der Einsatz koordiniert. Die Kosten trägt das Auswärtige Amt.

Paletten THW 5000 Wasserfilter in Ulm | Bildquelle: SWR

Menschen im Überschwemmungsgebiet in Gefahr

Der Malteser Hilfsdienst in Köln steht in Kontakt mit Maltesern in der Ukraine. Deren Leiter Pavlo Titko warnt: "Wenn das Wasser wieder weg ist, werden viele dennoch nicht wieder zurückkehren können, denn ihre Häuser und Wohnungen sind unbewohnbar geworden. Aber auch die zu erwartenden langfristigen Folgen sind sehr beunruhigend und bergen große Gefahren: Das Trinkwasser wird verschmutzt, landwirtschaftliche Flächen sind unbrauchbar (...) und auch Minen und Munition werden überall hin verteilt und stellen eine Gefahr dar."

Überschwemmungsgebiet Ukraine | Bildquelle: REUTERS/STRINGER

Weitere Hilfslieferungen geplant

"Die Hilfsgüter kommen dann direkt in der Region den betroffenen Menschen zu Gute", sagte THW-Präsident Gerd Friedsam. Allerdings haben die Helfer nur Zugang zum ukrainischen Teil. In die russisch kontrollierten Gebiete kommen sie nicht. Friedsam vom THW wies daraufhin, dass weitere Hilfslieferungen in Abstimmung mit dem ukrainischen Katastrophenschutz vorbereitet würden, darunter auch Decken und Feldbetten. Nach eigenen Angaben hat das THW seit Ausbruch des Krieges im Februar 2022 Hilfsgüter für die Ukraine im Wert von mehr als 100 Millionen Euro beschafft.