Am Dienstag war es nochmal unbequem für Pendler in Geilenkirchen (Westverkehr), Rhein-Erft-Kreis (REVG), Mönchengladbach und Viersen (NEW mobil), Gelsenkirchen (Bogestra), Essen (Ruhrbahn), Lüdenscheid und Plettenberg (MVG) sowie Bielefeld (moBiel) und Gütersloh (Stadtbus Gütersloh).
In der Nacht zu Dienstag wurden die Tarifverhandlungen erneut ergebnislos beendet, allerdings stimmte Verdi dem Schlichtungsvorschlag der Arbeitgeber zu. "Konkret bedeutet das: Vorerst keine weiteren Streiks. Solange die Schlichtung dann dauert, wird das auch so bleiben, denn dann herrscht Friedenspflicht", sagt Frank Christian Starke aus der WDR-Wirtschaft.
Nahverkehrgewerkschaft kritisiert fehlende Absprache
Am Sonntag hatte die Nahverkehrsgewerkschaft NahVG, die ebenfalls Verhandlungspartnerin in dem Tarifkonflikt ist, eine fehlende Absprache über Streiks kritisiert. Die Gewerkschaft wolle anders als Verdi erst weiterverhandeln und danach gegebenenfalls streiken, hieß es. Um die Belegschaft nicht zu spalten, hatte die NahVG am Montag in Mettmann und Düsseldorf-Benrath mitgestreikt. In Tiefenbroich wollte sie sich allerdings nicht beteiligen. Dort sind nach eigenen Angaben mehr als 90 Prozent der Beschäftigten bei der NahVG organisiert.
Arbeitgeberseite verweist auf enge Personalsituation
Die Arbeitgeberseite hatte vergangene Woche ein verbessertes Angebot vorgelegt, unter anderem mit bis zu vier zusätzlichen freien Tagen für bestimmte Beschäftigtengruppen.
Die von den Gewerkschaften geforderte Anzahl an zusätzlichen freien Tagen würde dazu führen, dass das ÖPNV-Angebot im bisherigen Umfang nicht mehr gewährleistet werden könne, hieß es in einer Mitteilung. Neben einer engen Personalsituation verwies der Verband auf eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März und eine wirtschaftlich äußerst angespannte Lage.
Montag bereits Streiks in Bochum, Krefeld und Düsseldorf
Bei der Bogestra wurde am Montag der Bus-Betriebshof in Bochum-Weitmar bestreikt. "Der Busverkehr in Bochum ist fast komplett zum Erliegen gekommen", berichtete Gewerkschaftssekretär Michael Hortig.
Am Betriebshof von SWK mobil in Krefeld gab es ebenfalls Arbeitsniederlegungen. Es fuhren laut SWK mobil keine Straßenbahnen, viele Buslinien fielen aus. Das Unternehmen sprach von einem "stark eingeschränkten" Nahverkehr.
Viel Zustimmung bei der Urabstimmung
Nach den Warnstreiks im Februar und März hatte die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder über unbefristete Streiks abstimmen lassen. 97 Prozent der Mitglieder stimmten dafür. Das gab die Gewerkschaft am vergangenen Mittwoch bekannt.
Für die rund 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr in NRW fordert Verdi unter anderem mehr Entlastungstage, Schicht- und Wechselschichtzulagen sowie einen anderen Umgang mit Überstunden.