Gelände des Energieunternehmens Steag

Spanier kaufen Energiekonzern Steag

Stand: 26.08.2023, 13:04 Uhr

Der Ruhrgebietskonzern Steag bekommt spanische Eigentümer. Der Investor Asterion übernimmt den Stromerzeuger mit seinen weltweit etwa 5.000 Mitarbeitern.

Die spanische Beteiligungsgesellschaft Asterion kauft das Essener Energieunternehmen für 2,6 Milliarden Euro. Das Unternehmen war einst Deutschlands größter Steinkohleverstromer. Der Fokus liegt mittlerweile aber auf dem Geschäft mit regenerativen Energien, das unter dem Namen Iqony firmiert. Seit 2011 gehört Steag einem Konsortium von den kommunalen Stadtwerken aus Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Oberhausen und Dinslaken. Das Konsortium hatte 2021 entschieden, das damals unter großem wirtschaftlichem Druck stehende Unternehmen zu verkaufen.

Entwicklung zum nachhaltigen Energieversorger

Asterion will Steag als Ganzes erhalten, die Arbeit soll mit den bestehenden Führungsteams sowie der betrieblichen Mitbestimmung fortgesetzt werden. Und: "Der Unternehmenssitz der Steag wird Essen bleiben." Das Unternehmen soll laut Asterion zu einem nachhaltigen Energieversorger entwickelt werden. Geplant sei, den Geschäftsbereich Iqony durch Investitionen in grüne Technologien erheblich auszubauen. "Unser Unternehmen steht voll hinter der Energie- und Wärmewende", erklärte Asterion-Chef Jesús Olmos. Steag sei optimal aufgestellt, um in Deutschland und Europa einen maßgeblichen Beitrag zur Umstellung auf saubere, wettbewerbsfähige und zuverlässige Energieträger wie Solar- und Windenergie zu leisten.

Steag will bis 2040 klimaneutral werden - Asterion kündigte an, dieses Ziel weiter zu unterstützen. Iqony solle durch Investitionen in grüne Technologien und Energieträger wie Wasserstoff, Batteriespeicher, Solar- und Windenergie sowie Fernwärme erheblich ausgebaut werden. "Dadurch sollen neue, grüne Arbeitsplätze geschaffen und die Beschäftigung - vor allem im Ruhrgebiet und Saarland - gefördert werden." In welcher Höhe in die Entwicklung des Ruhrgebietskonzerns investiert werden soll, ist noch nicht bekannt.

"Bestmögliche Lösung"

Steag war 1937 im Ruhrgebiet als "Steinkohlen-Elektrizität AG" gegründet worden. Derzeit beschäftigt der Konzern weltweit rund 5.300 Menschen, davon etwa 2.900 in Deutschland. Asterion ist nach eigenen Angaben auf Infrastrukturunternehmen spezialisiert. Man verwalte ein Vermögen von rund fünf Milliarden Euro. Etwa die Hälfte der bisherigen Investitionen sei auf den Energiesektor entfallen. Die Aufsichtsratsvorsitzende des Stadtwerke-Konsortiums, Heike Heim, sprach von der "bestmöglichen Lösung" für die bisherigen Eigentümer und das Unternehmen. Die Transaktion soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Weitere Einzelheiten zum Verkauf will Steag am Montag bekanntgeben.

Unsere Quellen:

  • dpa
  • Reuters