Wuppertaler Schwebodrom wird eröffnet

Lokalzeit Bergisches Land 20.10.2023 03:13 Min. Verfügbar bis 20.10.2025 WDR Von Helge Rosenkranz

"Schwebodrom": Ein modernes Museum für die Wuppertaler Schwebebahn

Stand: 22.10.2023, 06:00 Uhr

Am Sonntag hat in Wuppertal das "Schwebodrom“ eröffnet, eine Erlebniswelt, die der Schwebebahn gewidmet ist. Besucher können eine virtuelle Fahrt am Tag der Stadtgründung 1929 erleben.

Vier Jahre Vorbereitung, ein Jahr Bauzeit, jetzt ist das Wuppertaler "Schwebodrom“ fertig. Zwei leerstehende Ladenlokale haben die Betreiber im Stadtteil Barmen dafür angemietet. Für Aufsehen sorgte schon der Transport eines Wagens der ersten Schwebebahn-Generation. Der "Kaiserwagen“ passte zentimetergenau in die neuen Ausstellungsräume. Das war der Anfang, dann mussten Computerexperten ran. Ihre Aufgabe: Die Besucher sollten mit Hilfe von 3-D-Brillen eine Fahrt mit der Schwebebahn über die 13 Kilometer lange Strecke erleben, wie sie vor fast hundert Jahren Alltag war in Wuppertal.

Virtuelle Stadtansicht: Wuppertal mit den Augen von früher sehen

Hunderte Fotos aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sammelten die Spezialisten, digitalisierten das Material und schufen so eine künstliche Stadtansicht, in der längst verschwundene Straßenzüge, Fabriken, Gebäude wieder sichtbar werden. Mit aufwändiger Technik wurden sogar Spaziergänger an der Wupper künstlich animiert.

Lichtinstallation zeigt Geschichte der Mobilität

Schwebebahn in der Vergangeheit: mit VR-Brille möglich

Schwebebahn in der Vergangeheit: mit VR-Brille möglich

Die Fahrt mit der Schwebebahn ist die letzte von drei Stationen im "Schwebodrom“. Los geht der Besuch in einem Raum, den der Wuppertaler Lichtkünstler Gregor Eisenmann gestaltet hat. Eine Show aus Video-Installation, Lichteffekten und eigens dafür komponierter Musik. Hier erzählt er, wie die Gegend im Mittelalter besiedelt wurde, wie Verkehrsverbindungen entstanden, sich erste Fabriken und Industriebetriebe in Wuppertal ansiedelten und wie sich analog dazu die Mobilität entwickelte, bis zum Bau der bis heute einzigartigen Schwebebahn im Jahr 1901.

Historisches "zum Anfassen“

Auch im "Schwebodrom“ zu sehen: Ein historischer Führerstand des Kaiserwagens, ein Nachbau der ersten Versuchsstrecke des Erfinders Eugen Langen, ein Diorama aus Klemmbausteinen, das einen Abschnitt der Bahn zeigt. Wer das neue Museum besucht hat, kann nur wenige Meter entfernt an der Werther Brücke wieder ins "Hier und Jetzt“ eintauchen und für eine Fahrt in die "echte“ Schwebebahn steigen.

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