Die Lichterketten funkeln über den Budengassen des Duisburger Weihnachtsmarktes, der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln liegt in der Luft. Es wirkt, wie ein normaler Weihnachtsmarkt-Abend. Doch für Glühweinstand-Betreiber Norman Söhngen, einem der langjährigen Händler des Marktes, ist die vorweihnachtliche Idylle getrübt.
"Man will sich die Weihnachtsstimmung nicht nehmen lassen, aber Magdeburg geht mir nicht aus dem Kopf", sagt er und blickt auf die neu errichteten Stahlpoller direkt neben seinem Stand.
Neue Sicherheitsmaßnahmen nach dem Vorfall in Magdeburg
Nach dem Anschlag in Magdeburg, bei dem ein Autofahrer durch eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt raste, haben die Veranstalter des Duisburger Weihnachtsmarktes schnell reagiert: Die Sicherheitsmaßnahmen wurden noch einmal verschärft. Schon am Eingang fallen die zusätzlichen Stahlbarrieren auf. Und an den Zugangswegen patrouillieren mehr Sicherheitskräfte in gelben Westen.
"Das soll ein Gefühl von Sicherheit geben, aber so richtig entspannt bin ich trotzdem nicht", fügt Söhngen hinzu. "Die Stadt tut ihr Bestes, und die Maßnahmen sind wichtig", sagt der Glühweinstand-Betreiber. Dennoch bleibt die Sorge, dass die Nähe der zusätzlich errichteten Stahlbarrieren zu den Ständen problematisch sein könnte.
"Ein Auto hätte meiner Meinung nach immer noch genug Platz zum Anlauf nehmen...". Trotz allem bleibt er optimistisch und betont: "Wir dürfen uns den Spaß an Weihnachten nicht verderben lassen."
Maßnahmen, die Vertrauen schaffen sollen: Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt
Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen sind seit dem Anschlag in Magdeburg allgegenwärtig. Für Alexander Klomparend, einem der Mitveranstalter des Duisburger Weihnachtsmarktes, hat die Sicherheit der Besucher oberste Priorität.
"Wir haben unser Konzept sofort nach Magdeburg überprüft und angepasst", erklärt er. Neben dem ersten Ring an versenkbaren Sperren wurden zusätzlich mobile Stahlsperren an Zufahrtswegen ergänzt. "Zusätzlich sind unsere Sicherheitskräfte angewiesen, besonders wachsam zu sein", betont er.
Die Stadt Duisburg arbeitet dabei eng mit der Polizei zusammen. Die Maßnahmen sollen nicht nur schützen, sondern auch Vertrauen schaffen. "Natürlich gibt es keine absolute Sicherheit. Aber wir tun alles, was in unserer Macht steht, um den Besuchern ein sicheres Gefühl zu geben", sagt Klomparend.
Neue Schutzvorkehrungen im Einklang mit der festlichen Stimmung
Die Besucher flanieren von Stand zu Stand. Trotz der sichtbaren Sicherheitsmaßnahmen strahlt der Markt eine Wärme aus, die viele anzieht. "Es ist gut, dass etwas getan wird", sagt Michael Kehnen, der mit seinen Kegelfreunden hier ist. "Wir sind hier wie in einer Festung – ich fühle mich sicher."
Am Ende bleibt der Wunsch vieler Besucher derselbe: Ein Weihnachtsmarkt, der trotz allem einen Ort der Freude und des Miteinanders bietet. "Wir dürfen uns von der Angst nicht beherrschen lassen", erklärt Kehnen beim Abschied. "Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht."
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- Duisburg Kontor
Über dieses Thema berichtete der WDR in der Aktuellen Stunde am 21. Dezember 2024 um 18.45 Uhr.