Die Schule hat vor drei Wochen wieder begonnen. Auch an der Ostenberg Grundschule in Dortmund-Barop ist morgens und nachmittags viel los auf der Straße rund um die Schule. Eltern suchen Parkplätze, weil sie die Kinder mit dem Auto bringen. Das sogenannte Elterntaxi.
Uni-Studie zum Schulweg
Eine Entwicklung, die der Lehrstuhl Raumplanung der Uni Dortmund seit ein paar Jahren wissenschaftlich erforscht. In Städten wie Dortmund, Lünen und Hagen finden Umfragen bei den Eltern statt. Das Ergebnis: nur etwa 40 Prozent der Kinder gehen alleine zu Fuß zur Schule.
"Die Gründe sind unterschiedlich", erklärt Professor Jochen Scheiner von der TU Dortmund. Viele Eltern geben an, dass sie Sorge um das Kind im Straßenverkehr hätten. Oder das die Kopplung von Arbeits- und Schulweg einfach praktisch sei. Das führe aber dazu, dass die Kinder immer unselbständiger werden und sich nicht sicher im Straßenverkehr bewegen.
Eine Befragung in Lünen aus dem Jahr 2017 zeigt: 40 Prozent der Kinder werden mit dem Auto gebracht. Und das führt regelmäßig zum Verkehrschaos.
Straßensperrungen als Pilotversuch
Die Stadt Dortmund hat deshalb ein Pilotprojekt gestartet. An vier Grundschulen werden temporär die Zufahrtsstraßen gesperrt. Auch die Ostenberg Grundschule nimmt daran teil. Und die Schulleitung ist bis jetzt sehr zufrieden. Die kleine Einbahnstraße zur Schule sei jetzt nahezu autofrei. Die Kinder könnten entspannt alleine laufen. Trotz ständiger Appelle an die Eltern habe man den Anfahrtsverkehr nie in den Griff bekommen. "Da helfen wohl nur offizielle Verbote“, so die Schulleiterin Julia Lüttger.
Ob die Sperrungen dazu führen, dass mehr Kinder zu Fuß gehen, begleitet die Uni Studie in diesem Jahr.
Unser Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Prof. Jochen Scheiner, TU Dortmund, Lehrstuhl Raumplanung
- Schulleitung Grundschule Ostenberg Dortmund