Reul stellt mobile Videobeobachtungsanlage vor Lokalzeit aus Duisburg 06.12.2023 03:07 Min. Verfügbar bis 06.12.2025 WDR Von Frank Wolters

Polizei NRW bekommt zehn mobile Videobeobachtungsanlagen

Stand: 06.12.2023, 18:12 Uhr

NRW-Innenminister Herbert Reul hat der Polizei NRW zehn mobile Videobeobachtungsanlagen übergeben. Sie sollen an besonderen Brennpunkten helfen die Sicherheit zu verbessern.

Von Frank Wolters

Am Nikolaustag gibt es für brave Kinder was in den Stiefel. Für die Polizei NRW hieß der Nikolaus am Mittwoch Herbert Reul. Der NRW-Innenminister brachte ziemlich außergewöhnliche Geschenke mit nach Duisburg. Insgesamt zehn neue mobile Videobeobachtungsanlagen. Die sollen an besonderen Brennpunkten der Polizei helfen die Sicherheit zu verbessern.

Auf den ersten Blick wirken sie wie recht unscheinbare Auto-Anhänger. Wenn nicht Polizei drauf stünde, könnte man glauben, es seien Leihanhänger aus dem Baumarkt. Wenn hinten die Tür aufgemacht wird, kommen eine dicke Kurbel und ein auf fünf ein halb Meter ausfahrbarer Mast zum Vorschein. Oben dran hängen sechs Kameras, die zum Teil die direkte Umgebung filmen und Dinge von sehr weit weg heranzoomen können.

„Für alles, was bedeutsam und groß ist, nicht für Kleinigkeiten, aber das können Tumulte, Gefahrenabwehr, Drogen, das kann Unterschiedliches sein, Messerstechereien und ähnliches mehr.“ Herbert Reul, Innenminister NRW
Zwei Polizisten vor mehreren Monitoren in einer der mobilen Videoüberwachungsanlagen. | Bildquelle: WDR/Frank Wolters

Im Prinzip können die Anhänger überall da hingestellt werden, wo es Kriminalitätsschwerpunkte gibt, wo Verbote kontrolliert werden sollen, wo eine bestimmte Szene vielleicht auch durch die ständige Beobachtung verdrängt werden soll.

Die Anlagen haben eine eigene, wasserstoffbetriebene Stromversorgung, und können bis zu zehn Tage völlig autark Tag und Nacht filmen. Und das hochauflösend und mit einem extremen Zoom.

Die Überwachungskameras der Anlage sind an einem hohen Pfahl montiert. | Bildquelle: WDR/Frank Wolters

Am anderen Ende sitzt immer ein Polizist, der die Bilder kontrolliert und bewertet, und im Fall der Fälle reagiert - indem er einen Streifenwagen hinschickt zum Beispiel. Der für die Geräte verantwortliche Polizeidirektor Christoph Meurers nennt das Stichwort dazu: Gefahrenabwehr.

Mobile Videoüberwachung filmt nicht ins Private

Private Bereiche werden gleich bei der Aufnahme geschwärzt und bleiben es auch, es müsse also niemand Angst haben, dass die Polizei ins Wohnzimmer schaut.

Die zehn Kamera-Anhänger werden vom Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste in Duisburg nun ins Land geschickt - immer dann, wenn eine Kreispolizeibehörde den Bedarf begründet. Wie es weiter geht, will der Innenminister nach einer ersten Testphase entscheiden. Immerhin kosten die Anhänger nach internen Polizeiangaben rund 100.000 Euro pro Stück.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Polizei NRW
  • Innenministerium NRW

Über dieses Thema berichtet der WDR 06.12.2023 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg.