Jahrzehntelang galt der Fall als sogenannter Cold Case, ein ungelöster Fall: Im Januar 1991 war ein Friseur aus Mülheim in seiner Wohnung von einem unbekannten Täter mit einem Stromkabel gedrosselt und schließlich mit den Händen erwürgt worden. Die anschließenden Ermittlungen liefen ins Leere. Zwar gab es Fingerabdrücke, aber die ließen sich keiner Person zuordnen.
Erst ein neuerlicher internationaler Datenabgleich des Fingerabdrucks brachte nach 33 Jahren die Ermittler auf die Spur eines Deutsch-Polen. Die Daten des 62-jährigen Mannes, der in Mühlheim lebt, waren wegen einer anderen Straftat in Polen gespeichert.
Angeklagter schweigt zum Prozessstart
Zum Prozessstart vor dem Duisburger Schwurgericht äußerte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger kündigte aber an, beim nächsten Termin eine Erklärung des Angeklagten verlesen zu wollen.
Mit einem Geständnis ist allerdings nicht zu rechnen. Nach Angaben seines Verteidiger Nikias Roth bestreitet der Mann die Tat. "Die Staatsanwaltschaft geht von einem Sachverhalt aus, der sich so nicht zugetragen haben kann und auch nicht zugetragen hat", sagte er am Rande des Prozesses.
Zahlreiche Zeugen bereits tot
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Tatverdächtigen vor, aus Habgier gemordet hat. Nach seinem Tod sollen dem Opfer mehrere wertvolle Münzen, zwei teure Uhren und ein Luxusfeuerzeug gestohlen worden sein.
Für den Prozess kann der Richter viele Zeugen von damals nicht mehr vorladen. 15 von ihnen sind mittlerweile gestorben.
Unsere Quellen:
- dpa
- AFP