Man sieht ihn schon von Weitem. Seine rot-goldene Mitra und sein reich besticktes Gewand leuchten bereits in der Ferne. Mit knapp zwei Metern Körpergröße macht Wolfgang Kimmig-Liebe, der offiziell anerkannte Nikolaus, zudem eine eindrucksvolle Figur.
Es dauert keine zwei Minuten, dann ist der 68-jährige schon von einer Gruppe belgischer Weihnachtsmarkt-Besucher umzingelt und tanzt mit ihnen. "Belgium I love you", ruft er lachend und nimmt jeden, der will, in den Arm.
Versprechen am Krankenbett
Vor genau 40 Jahren versprach der Mann aus dem Schwarzwald seiner Mutter am Krankenhausbett künftig Gutes zu tun. Seitdem besucht er regelmäßig Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und eben auch Weihnachtsmärkte.
Einigkeit aller Menschen auf der Welt
Jetzt hat Kimmig-Liebe eine Grundschulklasse mit roten Zipfelmützen vor sich. Die Kinder kommen aus einem sozial schwachen Viertel Kölns und begutachten den großen Mann mit dem weißen Rauschebart mit großen, leuchtenden Augen. Kimmig-Liebe möchte ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens bringen und das ist nicht nur Show.
Es ist seine Berufung, das spürt man. "Ich sehe viele dunkle Augen, schöne Augen, die leuchten so weihnachtlich. Egal an was ihr glaubt, egal welche Hautfarbe ihr habt, ich liebe Euch alle. Ihr müsst das fortführen. Ihr dürft keinen Krieg machen", ruft er ihnen zu und die Kinder antworten mit einem ohrenbetäubenden: "Ja Nikolaus!".
Heiliger Nikolaus
Vor vielen Jahren sprach sich sein Engagement bis nach Rom herum. Kimmig-Liebe wurde offiziell von Papst Benedikt XVI. zum Nikolaus gesegnet und ist damit offiziell als Nachfolger des Heiligen Nikolaus anerkannt. Wenn er einmal stirbt, wird er genauso wie sein großes Vorbild in der Nikolauskirche in Myra in der Türkei beigesetzt. Das dauert hoffentlich noch sehr lange.
Bis dahin appelliert er noch an alle, wieder mehr an die anderen zu denken. "Das fängt in der Straßenbahn oder im Bus an. Indem man anderen einen Platz anbietet, indem man auf die Menschen zugeht, indem man einfach zeigt dass man gut ist. Am Anfang ist das sehr schwer, aber dann kriegst Du es irgendwann zurück, es verselbstständigt sich und alles wird wieder besser."
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Interview Wolfgang Kimmig-Liebe