"Es war wie Mord", sagt die weinende und völlig aufgelöste Besitzerin des Pferdes. Und fragt sich immer wieder, wie das passieren konnte. Ihre Haflinger-Stute "Edda" stand in einem offenen Stall an der Grenze zwischen Oberhausen und Dinslaken.
Sie schildert den Vorfall letzte Woche so: Gegen 22 Uhr haben Nachbarn einen lauten Knall gehört. Ein Jäger auf Wildschweinjagd soll auf einem Feld gestanden haben, rund 60 Meter von dem Pferd entfernt. Von dort soll er geschossen haben.
Trotz der Dunkelheit sei die Sicht gut gewesen. "Man kann da überall durchgucken, es ist nichts verdeckt", sagt die Frau. Wie der Jäger die hellblonde Stute also mit einem Wildschwein verwechseln konnte, ist bisher völlig unklar.
Ermittlungen zu erschossenem Pferd laufen
Der Schuss hat das Pferd offenbar im Unterkiefer getroffen. Der Jäger soll sich daraufhin geweigert haben, dem Tier den Gnadenschuss zu geben, wirft ihm die Besitzerin vor. Erst ein deutlich später hinzugezogener Tierarzt habe das Tier erlöst. Das tote Pferd wurde inzwischen bestattet.
Die Kreisjägerschaft in Oberhausen will den konkreten Fall nicht beurteilen. Sie betont aber, dass ein Jäger vor einem Schuss mehrere Dinge sicherstellen muss: Er muss klar sagen können, auf welches Tier er schießt, die Sicht muss gut sein und das Tier muss mit einem Schuss getötet werden können. Wenn das nicht gelingt, müsse der Jäger das Tier von seinen Qualen per Gnadenschuss befreien.
Die Polizei Oberhausen und die Staatsanwaltschaft Duisburg ermitteln in dem Fall. Unter anderem haben Ermittler an dem Stall in Oberhausen Fußabdrücke genommen. Details gibt es noch nicht.
Unsere Quellen:
- Besitzerin des Pferdes
- Kreisjägerschaft Oberhausen
- Polizei Oberhausen