"Es war sehr kurzfristig, aber wir haben es hingekriegt", berichtet eine Mutter im Interview mit dem WDR. Zwei Tage lang war ihr Kind zu Hause statt im Unterricht an der Michael-Ende-Schule in Bochum-Langendreer. "Wenn man krank ist, ist man krank. Die Lehrer können da nichts zu", findet sie.
Nach zwei Tage wieder Regelbetrieb möglich
In den vergangenen beiden Tagen sollten die Eltern versuchen, ihre Kinder zu Hause zu behalten. Für Kinder, die nicht zu Hause bleiben konnten, gab es eine Notbetreuung - inklusive Unterricht. Am Donnerstag kann laut Schulleitung der Regelunterricht wieder aufgenommen werden.
In ganz Bochum gibt es laut Stadt an den Schulen aktuell einen hohen Krankenstand. Die Grundschule in Langendreer ist aber bisher die einzige, die so stark betroffen ist.
Immunsysteme nach Masken-Zeit geschwächt
"Seit zwei bis drei Wochen haben wir eine erhebliche Infektwelle mit deutlich höheren Krankschreibungen und Fallzahlen", berichtet Dr. Stephan von Lackum. Das belege unter anderem auch der Praxisindex des Robert-Koch-Instituts. Die Infektwelle sei eine Folge der Masken-Zeit, so von Lackum. Die Immunsysteme seien noch nicht wieder vollkommen hochgefahren. Insbesondere Risikogruppen empfiehlt der Arzt deswegen die Grippe- und Corona-Impfung.
Krankheitswellen treffen auf Fachkräftemangel
"Diese Krankheitswellen treffen aktuell auf ein System, das sowohl in Schulen als auch in Kita am Anschlag ist, wo schon ein eklatanter Fachkräftemangel herrscht", kritisiert Stephan Osterhage-Klingler von der Lehrergewerkschaft GEW-NRW. Kurzfristig könne man den Personalmangel zwar nicht beheben, aber beispielsweise in Schulen die Verwaltungsaufgaben der Lehrkräfte zurückstellen.