Im Vergleich in Deutschland "kommen wir im Ruhrgebiet noch gut durch die Krise", das sagte Julia Frohne, die Geschäftsführerin der Business Metropole Ruhr. Die Spitzenmieten für Büroimmobilien haben um 6,3 % zugelegt, im Logistikbereich sogar über 10 Prozent.
Allerdings gelten die Zahlen für das erste Halbjahr 2023, "was das zweite Halbjahr bringen wird, können wir noch nicht sagen", betont Julia Frohne mit Blick auf die Krise der Bau-und Immobilienbranche. Einige Projektentwickler und Investoren könnten noch ins Straucheln geraten, warnt sie.
Trend zum Umbau und Sanieren
Die Anlayse des Immobilienmarktes zeigt vor allem, dass mehr umgebaut und saniert wird, statt neu zu bauen, sagte Andreas Schulten von der Bulwiengesa AG, der den Bericht zum Immobilienmarkt im Auftrag der BMR erstellt hat. "Wir werden Büros und Wohnungen wieder chic machen und nicht neu bauen."
Investition muss sich rentieren
Ein Beispiel: Das ehemalige Kaufhofgebäude in der Essener Innenstadt. Die Kölner Koerfer-Gruppe baut das Gebäude, das ihr seit Jahrzehnten gehört, um. Das Kaufhaus wird zu einem Mix aus Lebensmittelcenter, Bürogebäude und Zahnklinik.
Auch Neubau ist bei den Projektentwicklern ein Thema. Mietwohnungen stehen auf der Agenda, sagt Michael Gluth von der Geschäftsleitung der Koerfer-Gruppe. Allerdings suche man in Köln oder Düsseldorf. Im Ruhrgebiet sei das Mietniveau zu gering, um die hohen Baukosten wieder reinzuholen. "Da muss das Ruhrgebiet noch aufholen", sagt Gluth aus Sicht eines Bauherrn.
Das Ruhrgebiet auf der Expo Real
Im Ruhrgebiet gebe es noch viel Potential für moderne Büro-und Gewerbekonzepte, sagt die Business Metrople Ruhr. "Das Ruhrgebiet gehört auf die Landkarte jedes Investors", betont Julia Frohne. Die Möglichkeiten für Projektentwickler sollen in der kommenden Woche auch auf der Immobilienmesse EXPO REAL in München präsentiert werden.
Über dieses Thema berichten wir am 25.09.23. auch in den WDR 2 Nachrichten aus dem Rheinland und dem Ruhrgebiet.