Der Deutsche Bauernverband hat seine zweite Zwischenbilanz vorgestellt. "Bei Weizen, Roggen und Triticale wurde bisher erst ein knappes Fünftel der Anbauflächen gedroschen", heißt es in dem Bericht. Triticale meint dabei eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Für die nächsten Wochen brauche es dringend eine stabilere und vor allem trockenere Wetterlage.
Das Problem ist, dass das Getreide bei Nässe auskeimen kann, was die Ernte unmöglich macht. Und auch die Qualität des Weizens ist gefährdet.
Die Landwirte sehen sich mit ernsten Herausforderungen konfrontiert. In Münster haben sie lediglich 40 Prozent ihrer Getreidebestände geerntet, während in einer normalen Saison zu diesem Zeitpunkt bereits alle Felder abgeerntet sein sollten.
Landwirt Christoph Leiders berichtet von den Problemen, die der nasse Sommer mit sich bringt. Die fehlenden sonnigen Phasen verhindern, dass das Getreide effizient getrocknet und gedroschen werden kann. Besonders beim Trocknen entstehen hohe Kosten.
Die Kreislandwirte in Heinsberg und Düren bleiben optimistisch, wenn auch mit realistischen Erwartungen. Denn auch hier gibt es bereits Ernteausfälle, vor allem in der Jülicher Börde. Und rund die Hälfte der Getreidefelder konnte noch gar nicht abgeerntet werden.
Auch hier macht sich der Einfluss des Regens bemerkbar - der Weizen beginnt auf den Feldern zu keimen und ist somit nicht mehr für die Backmehlproduktion geeignet. Selbst bei einem Wetterumschwung benötigen die schweren Böden Zeit zum Trocknen, bevor die Ernte fortgesetzt werden kann.
Neben den Getreideproblemen sind auch Kartoffeln wegen des schlechten Wetters von Kraut- und Braunfäule betroffen, während die Zuckerrüben dringend Sonnenschein benötigen, um ausreichend Zucker zu bilden. Die Hoffnung der Landwirte richtet sich jetzt auf die kommende Woche, in der trockeneres Wetter vorhergesagt wird.