Es gibt offenbar Investoren, die die Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen möchten. Laut Management und Insolvenzverwalter soll es einige Interessenten geben, darunter auch internationale Bieter. Das geht aus einem Brief an die Mitarbeitenden hervor, der dem WDR vorliegt. Über Namen herrscht allerdings stillschweigen.
Filialschließungen wahrscheinlich
Aber auch wenn Galeria Karstadt Kaufhof als Ganzes erhalten bleiben soll, "müssen wir auch in diesem Insolvenzverfahren mit Filialschließungen rechnen", heißt es in dem Brief weiter. Laut Management waren nach dem Weihnachtsgeschäft gut 60 Filialen profitabel. Ob und wie viele Standorte schließen müssen, hänge auch davon ab, inwieweit Vermieter noch bereit sind, Mietpreise zu senken.
Galeria-Verkauf noch im April
Gewissheit für die 15.500 Beschäftigten soll es in einigen Wochen geben. Im April soll der Verkauf abgeschlossen werden. Das hatte der Insolvenzverwalter, Stefan Denkhaus, angekündigt. Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren.
Warenhäuser durch Benko im Pleitestrudel
Der ehemalige Mutterkonzern - die Signa Immobilien-Holding des österreichischen Eigentümers Rene Benko - ist seit November insolvent. Eigentlich sollte Rene Benko die Galeria Warenhäuser mit noch 200 Millionen Euro unterstützen. Das Geld fehlt aber nun, sagte das Management zur Begründung der aktuellen Insolvenz.
Immer wieder in Not bei Galeria
Die Warenhäuser haben seit Jahren Probleme, in die Gewinnzone zu kommen. Mehr als 70 Filialen wurden schon geschlossen, tausende Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Zuletzt hatte Galeria im Rahmen der Coronamaßnahmen auch den Staat um Unterstützung gebeten. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) griff dem Traditionsunternehmen mit insgesamt 680 Millionen Euro unter die Arme.
Unsere Quellen:
- Galeria Warenhaus GmbH
- Brief an die Galeria Mitarbeiter
- Amtsgericht Essen
- Signa Holding
- WDR-Reporter