"Alles, was man hier sieht, hab ich selber gebaut", erzählt Daniel Dobsza. Der 27-Jährige aus Herne wollte eigentlich ein fertiges Wohnmobil kaufen - doch dann kam alles anders. "Wenn man ein großes Wohnmobil haben möchte, das man mit dem großen LKW-Führerschein fahren muss, dann kostet das 200.000 Euro."
Der Linienbus vor dem Umbau ...
Bild 1 / 5
Das war finanziell nicht drin. Kurzerhand hat er dann beschlossen, selbst einen ehemaligen Linienbus umzubauen: "Der alte Linienbus hat 2.850 Euro gekostet, sogar mit frischem TÜV."
Ganz günstig war der Umbau aber auch nicht, circa 75.000 Euro hat das gekostet, obwohl man das nicht so genau sagen kann, schätzt Daniel Dobsza.
Linienbus wird luxuriöses Wohnmobil
Ein Jahr lang hat er jede Menge Arbeit in seinen völlig umgebauten Camping-Bus gesteckt. Toilette, Regendusche, Essecke, Fernseher und Couch sind im Innenraum, dort wo früher die Sitze für die Fahrgäste waren. Dazu kommt ein ungewöhnlich großes Bett für einen Camper: 2x2 Meter ist das Bett und richtig gemütlich: "Hier schlafe ich besser als zu Hause", sagt der stolze Besitzer.
Auch seine Mutter hat mitgeholfen: Sie hat zum Beispiel die Kissen für die Couch genäht und mit Motiven bestickt: "Glück auf" steht auf einem, ein anderes zeigt ein Wohnmobil.
Camping-Messe Essen fragte an, ob er den Bus zeigen möchte
Bewusst nichts geändert hat Daniel Dobsza rund um das Cockpit, vorne im Wagen. Er wollte den Charme des Linienbusses erhalten. So hat er immer noch das alte Lenkrad, inklusive Gebrauchsspuren von mehr als 700.000 Kilometern. Auch der Aufkleber "Bitte den Fahrer nicht während der Fahrt ansprechen" oder der Knopf, um die Tür zu öffnen, sind noch original.
Die Messe Essen fand den umgebauten Camper so toll, dass sie Daniel Dobsza gefragt hat, ob er ihn nicht auf der Camping-Messe zeigen wolle. Auf die Anfrage ist er fast genauso stolz, wie auf seinen umgebauten Bus: "Ich freue mich, wenn andere ihn auch so wertschätzen können, wie ich."
Marke Eigenbau ist voll im Trend
Selbst Bauen, Marke Eigenbau. Damit liegt der 27-Jährige voll im Trend. Das Thema Van-Life ist in den vergangenen Jahren und spätestens während der Corona-Pandemie immer bedeutender geworden. In diesem Jahr gibt es deshalb einen "deutlich erweiterten Vanlife-Bereich", wie es von den Messeveranstaltern heißt.
Camping immer beliebter
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr Übernachtungen auf Campingplätzen als noch im Vor-Corona-Jahr 2019. Camping habe sich zum "Massenphänomen" entwickelt, sagte Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Campingwirtschaft, gegenüber dem NDR.
Camping scheint also immer beliebter zu werden - das sehen so auch die Messeveranstalter: Sie wollen den Besuchern der Messe einen Überblick geben: Was gibt es Neues, wo kann man am besten Urlaub mit der Familie machen?
Auf der Messe gibt es, laut den Veranstaltern, kleine Wohnwagen für zwei, luxuriöse Wohnmobile für die ganze Familie sowie Zelte und Zubehör. Neu in diesem Jahr ist ein Bereich alles rund um das Thema Grillen und Barbecue. Die Reise + Camping Essen hat bis einschließlich Sonntag geöffnet.
Unsere Quellen:
- Daniel Dobsza
- Messe Essen
- Statistisches Bundesamt
- NDR