Die Politiker im Stadtrat in Gelsenkirchen entscheiden am Donnerstag über ein umstrittenes Projekt. Es geht um die Norderweiterung der BP Raffinerie im Stadtteil Scholven. Der Mineralölkonzern möchte dort gemeinsam mit dem US-Unternehmen Brightmark eine chemische Recyclinganlage für Kunststoff aufstellen. Laut BP soll damit ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft geleistet werden.
Anwohner und Nachbarstädte verärgert
Seit Jahren sorgt das Thema für Zündstoff. Die Nachbarstädte Dorsten und Marl fühlen sich übergangen - in Marl ist man besonders verärgert, weil dann ein geplantes Neubaugebiet nicht realisiert werden könnte. Es wäre zu nah am erweiterten Industriegebiet. Anwohner in Marl-Polsum fürchten unter anderem, dass schädliche Stoffe in die Umwelt gelangen.
Arbeitsplätze sichern
In Gelsenkirchen will man hingegen den Industriestandort und die Arbeitsplätze bei BP sichern. Dort sind etwa 2000 Menschen beschäftigt. Die Recyclinganlage sei zudem eine umweltschonende Perspektive für BP und könnte "die Ziele der Defossilisierung der deutschen Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen und insbesondere im Chemiedreieck Gelsenkirchen-Marl-Gladbeck unterstützen," heißt es in der Vorlage für die Abstimmung im Rat.
Unsere Quellen:
- BP
- Stadt Marl
- Stadt Gelsenkirchen