Eigentlich hatten sich alle auf einen großen Fußballabend gefreut. Die Public Viewings am Friedensplatz und im Westfalenpark waren gut gefüllt. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit verfolgten die Fans gebannt das Spiel auf den Leinwänden. Am Himmel zogen aber immer dunklere Wolken auf. Gegen 21:30 Uhr dann die Nachricht, die eigentlich niemand hören wollte: Erst musste der Westfalenpark, Minuten später auch der Friedensplatz geräumt werden. Zu groß war die Gefahr, dass Menschen durch Blitze verletzt werden.
Party schon am Nachmittag
Besonders ausgelassen war die Stimmung im Dortmunder Westpark. Hier machten 6.000 dänische Fans bei bestem Sommerwetter ordentlich Party. Von der Bühne schallten dänische Fußballlieder und internationale Partyhits. Die Fans sangen, tanzten und vor Bierduschen hatte auch niemand Angst.
Zwei Glückskinder aus Dänemark
Emil aus der Nähe von Odense hatte gar nicht damit gerechnet, überhaupt in Dortmund zu sein. "Ein Freund hat mir Donnerstag geschrieben: Was machst du am Samstag?" Ich habe geantwortet, dass ich das Spiel zu Hause gucken werde. Da hat er mich gefragt: "Willst du mit nach Deutschland fahren?"
Sein Freund hatte die Tickets bei einem Gewinnspiel gewonnen. Für Emil stand fast: "Auf jeden Fall komme ich mit." Bereut hat er das nicht. Die Deutschen seien alle sehr freundlich und es sei hier einfach eine großartige Atmosphäre. "Es wird ein schweres Spiel für Dänemark", meint Emil. Aber vielleicht hätten sie ja Glück und würden gewinnen.
Dortmunder Gastronom: "Fußball verbindet einfach"
Cüneyt Karadas betreibt das Biercafé West direkt im Westpark. Bei ihm sitzen viele dänische Fans. "Die Dänen sind super Menschen, die sind einfach glücklich und feiern hier mit mir", erzählt Karadas, der im Deutschland-Trikot zwischen den Tischen hin und her läuft. "Fußball verbindet einfach."
Die 20.000 deutschen Fans hatten sich in der Dortmunder Innenstadt auf das Spiel eingestimmt und sind mit einem Fanmarsch über die Ruhrallee Richtung Stadion gezogen. Die Polizei zieht vorläufig ein sehr positives Fazit: Alles sei friedlich und die Menschen würden fröhlich feiern, so ein Sprecher der Dortmunder Polizei.
Auch Polizisten in Feierlaune
Vereinzelt wurde Pyrotechnik gezündet. Begleitet von dem viralen Hit "Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen", aber auch von Durchsagen der Polizei, die darauf hinwies, dass Pyrotechnik trotz allem streng verboten sei.
Trotzdem präsentierte sich die Polizei nicht als Spielverderber. Als die Fans eine Humba anstimmten und sich alle hinsetzen sollten, machten auch einige Polizisten mit, die den Fanmarsch begleiteten.
Unsere Quellen:
Fiiiiinaaaale: Vor der letzten EM-Partie zogen noch mal zahlreiche Fans durch die Hauptstadt.
Bild 1 / 62