Duisburger Tierheim rettet 18 Katzen aus verwahrloster Wohnung Lokalzeit aus Duisburg 29.05.2024 02:41 Min. Verfügbar bis 29.05.2026 WDR Von Jörg Conradi

Duisburger Tierheim rettet 18 Katzen aus verwahrloster Wohnung

Stand: 29.05.2024, 20:49 Uhr

Das Tierheim in Duisburg hat am Freitag 18 Katzen aus einer Wohnung gerettet. Mehrere Katzenbabys wurden zwischen Müllbergen in der Wohnung entdeckt, heißt es aus dem Tierheim.

Die Mitarbeiter berichten von beißendem Amoniakgeruch in der völlig heruntergekommenen Wohnung, die sie gemeinsam mit dem Veterinäramt betreten hatten. 15 anstatt der zunächst sechs vermuteten Katzen konnten sie sofort aus der Wohnung holen.

"Die Katzen waren ziemlich dürr, der Fellzustand war nicht gut, die Hälfte der Katzen hat Katzenschnupfen. Es war schon ein sehr verwahrloster Anblick", erinnert sich der Duisburger Tierheimleiter Lutz Kaczmarsch, der bei der Rettung dabei war. 

Die drei Katzenbabys entdeckten sie durch Zufall: "Die wurden am gleichen Tag geboren. Wir hatten erst ein Baby gefunden, das war ganz blutverschmiert. Dann haben wir ein Miau hinter einer Couch gehört, haben die abgezogen und haben dort noch zwei Babys gefunden, an denen auch die Nachgeburt noch dran hing."

Tierbabys mussten von Mutter getrennt werden

Die Tierbabys wurden in eine Tierklinik gebracht und dort erstversorgt. Sie mussten anschließend von der Mutter getrennt werden, die sich den Kitten gegenüber sehr aggressiv zeigte und eine Gefahr für sie darstellte, so der Tierheimleiter.

Andrea Stricker kümmert sich um die verwahrlohsten Kitten | Bildquelle: Conradi/WDR

Die wenige Tage alten Kitten sind nun in der Obhut von Andrea Stricker. Ehrenamtlich kümmert sie sich nun in den ersten acht Wochen darum, dass die Babys fit werden. Gibt ihnen Milch aus dem Fläschchen.

Zustand der Wohnung typisch bei „Animal Hoarding“

Der Zustand der Wohnung sei typisch bei Fällen von "Animal Hoarding", erzählt der Tierheimleiter. Damit ist das Horten von Tieren gemeint. Dabei halten Menschen Tiere in großer Anzahl, verlieren aber irgendwann die Kontrolle und können sie nicht mehr angemessen versorgen. Der Halter erkennt die Lage meist nicht, dass es den Tieren in dieser Obhut schlecht geht.

Lutz Kaczmarsch hat solche Fälle in der Vergangenheit schon häufiger erlebt: "Es ist schlimm, dass solche Situationen überhaupt entstehen. Der Mensch der dahinter steht ist in einer gewissen Weise ja auch krank, beziehungsweise braucht Hilfe. Ich glaube, dass da unser System auch mal eingreifen muss, diesen Leuten auch zu helfen. Denn dieser Mensch hat ja von sich aus nichts böses gewollt"

15 Katzen in Quarantäne des Duisburger Tierheims

Die 15 anderen Katzen befinden sich nun in der Quarantänestation des Duisburger Tierheims. Dort kümmern sich das Team darum, dass sie so schnell wie möglich "vermittlungsfit" gemacht werden, müssen kastriert und geimpft werden, sich an den Menschen gewöhnen.

Viele Tiere aus Animal Hording-Fällen sind so mangelhaft sozialisiert, dass sie oft jahrelang im Tierheim leben, bis sie überhaupt vermittelt.

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