Dortmunder Familie unter Todesopfern in Gaza?

Stand: 22.12.2023, 17:15 Uhr

Die Staatsanwaltschaft will klären, ob eine sechsköpfige Familie aus Dortmund bei einem Raketenangriff in Gaza getötet wurde. Im Oktober war die Familie dorthin gereist, um Verwandte zu besuchen.

Vor Beginn des Krieges in Nahost war Familie Abujadallah aus Dortmund nach Gaza gereist. Zurückgekommen sind die Eltern und ihre vier Kinder nicht. Sie sind mutmaßlich bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.

Staatsanwaltschaft leitet Todesermittlungsverfahren ein

Was genau passiert ist, will jetzt die Dortmunder Staatsanwaltschaft klären - und hat deshalb ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. "Wir versuchen gerade, an Informationen zu gelangen", sagt Staatsanwalt Henner Kruse. "Wir wissen, dass die Familie in Gaza Verwandte besucht hat und nach Kriegsausbruch in die Siedlung Nuseirat geflohen ist."

Ende Oktober sei dann eine Rakete in das Haus der Familie eingeschlagen, gibt der Bruder des Familienvaters an. Er hatte sich an das Auswärtige Amt gewandt. Eine Bestätigung dafür gebe es bisher nicht, sagt die Dortmunder Staatsanwaltschaft.

Bundesanwaltschaft: Kein Anfangsverdacht für Straftat

Zuvor hatte bereits die Bundesanwaltschaft ermittelt. Die hat den Fall aber abgegeben, weil sie keinen Anfangsverdacht für eine Straftat gesehen hat, die in ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Das wäre zum Beispiel ein Kriegsverbrechen.

Jetzt ist die Dortmunder Staatsanwaltschaft zuständig, weil die Familie in Dortmund gemeldet ist. Dort wollte der Familienvater laut Süddeutscher Zeitung im November eigentlich eine Stelle als Anästhesist antreten.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Dortmund
  • Bundesanwaltschaft
  • Süddeutsche Zeitung