"Justice for Mouhamed" - also Gerechtigkeit für Mouhamed Dramé - skandierten die Demonstranten immer wieder. Sie wollen, dass der Fall des erschossenen Jungendlichen aus dem Senegal aufgeklärt und die Verantwortlichen angeklagt werden.
"Kein Einzelfall"
Viele der Demonstranten waren wütend. Wütend darüber, was Anfang August in einem Dortmunder Hinterhof geschehen ist und darüber, dass Dramé sterben musste. Für sie ist der Einsatz ein erneutes Beispiel für rassistische Polizeigewalt.
Die Demonstrierenden wollten aber auch darauf aufmerksam machen, dass der 16-Jährige kein Einzelfall sei. "Es gibt 1.000 Mouhameds - Sie verdienen Gerechtigkeit" hieß es auf dem Frontbanner der Demonstration.
Dramés Portrait war überall auf Plakaten und Bannern zu sehen, aber auch die Gesichter anderer Todesopfer bei Polizeieinsätzen. Zum Beispiel Oury Jalloh, der im Polizeirevier Dessau verbrannte oder Adel B., der bei einem Polizeieinsatz in Essen erschossen wurde. Diese und viele weitere Fälle seien niemals vollständig aufgeklärt worden, so die Demonstranten.
Demonstranten wollen die Wache Nord abschaffen
In der Kritik der Demonstranten stand auch die Polizeiwache Nord. Die war verantwortlich für den Einsatz, bei dem Dramé erschossen wurde. Bei einer Zwischenkundgebung vor der Wache, forderte die Demonstration die Abschaffung der Wache Nord. Diese sei immer wieder Ausgangspunkt von Polizeigewalt, heißt es.
Während der Demonstration wurde die Wache durch Hamburger Gitter und die Polizei abgesichert. Ihnen riefen die Demonstraten entgegen, sie hätten Blut an ihren Händen.
Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle, so die Bilanz der Polizei.