Sperrung, Staus, Millionenschaden: die Folgen des A59-Brandes

Stand: 24.04.2018, 13:29 Uhr

  • A59 in Duisburg erst am Maifeiertag wieder voll befahrbar
  • Sperrung hat wirtschaftliche Folgen für viele Unternehmer
  • Bis zu 70.000 Fahrzeuge rollen täglich über die Autobahn

Von Katja Goebel

Die gute Nachricht vorab: Nach dem Brand unter einer Brücke der A59 zwischen Kreuz Duisburg und Meiderich soll der Verkehr dort bis zum 1. Mai wieder auf vier Spuren laufen, teilte der Landesbetrieb Straßenbau am Dienstag (24.04.2018) mit.

Die schlechte Nachricht: Schon jetzt hat der Brand unter der Duisburger Autobahnbrücke an der A59 einen Millionenschaden verursacht. Ein Lastwagen und acht weitere Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Schaden an der Brücke ist laut Straßen.NRW noch gar nicht bezifferbar. Es wurden Betonteile und Stahlseile beschädigt. Eine Reparatur ist aufwendig. Ersatzteile müssen extra angefertigt werden - zu zahlen aus öffentlichen Bundesmitteln. Am Ende eben aus Steuergeldern.

Wichtige Verbindung zum Hafen

Neben Pendlernerven, die täglich blank liegen, hat eine Autobahnsperrung immer auch wirtschaftliche Folgen. Laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederrhein fahren täglich 65.000 bis 70.000 Fahrzeuge über diese Nord-Süd-Achse. Die A59 ist eine wesentliche Verbindungsroute zum Duisburger Hafen, dem weltweit größten Binnenhafen. Über 130 Millionen Tonnen an Waren werden hier jährlich umgeschlagen. Wenn der Weg über die Straße länger dauert, wird es teurer für die Unternehmen.

"Das ist das Problem in der Region. Man kann die Fahrzeuge schwer auf andere Strecken verteilen, es gibt keine Alternativrouten", so Ocke Hamann von der IHK Niederrhein. Außerdem: "Eine Sperrung sorgt für Stau im gesamten Netz."

Wirtschaftlicher Millionenschaden befürchtet

Die Duisburger Autobahnbrücke der A40 | Bildquelle: imago/Reichwein/imago stock&people

Als 2017 die A40 bei Duisburg für Wochen voll gesperrt wurde, hat die IHK betroffene Unternehmen im Bezirk gefragt, was sie das kostet. Die Schätzung des wirtschaftlichen Schadens: circa 1,2 Millionen Euro pro Tag. Mit über 100.000 Fahrzeugen täglich, fahren hier allerdings auch täglich mehr Autos als über die A59.

Doch auch die A59 war 2014 schon einmal gesperrt. Damals bekam die IHK Rückmeldungen aus dem Handel, dass die Geschäfte in der Innenstadt ihre Umsatzverluste auf 10 bis 15 Prozent schätzten, weil Kunden fernblieben.

Reparaturdauer noch unklar

Wie lange die vollständige Reparatur dauert ist noch unklar. Der aktuelle Brand in Duisburg erinnert aber an einen verheerenden Brand 2012 an der A57. Unbekannte hatten damals nachts Kunststoffrohre unter einer Brücke angezündet. Im dichten Qualm kam es zu einer Massenkarambolage. Ein Mann starb.

Eine Behelfsbrücke hatte seitdem den Verkehr verlangsamt über die A57 geführt. Seit Ende März 2018 - nach sechs Jahren - steht der Neubau, doch der Verkehr fließt immer noch nicht normal. Der Brückenbau hat laut Straßen.NRW 8,8 Millionen Euro gekostet.