Nach Brand im Aachener Luisenhospital - noch immer viel zu tun Lokalzeit aus Aachen 21.01.2025 00:44 Min. Verfügbar bis 21.01.2027 WDR

Nach Brand im Aachener Luisenhospital - noch immer viel zu tun

Stand: 21.01.2025, 14:50 Uhr

Auch ein Jahr nachdem Brand im OP-Bereich des Aachener Luisenhospitals, sind die Schäden immer noch nicht beseitigt.

Rund ein Jahr nachdem eine Frau aus Eschweiler den OP-Bereich des Aachener Luisenhospitals in Brand gesteckt hat, sind die Schäden immer noch nicht beseitigt. NRW-Gesundheitsminister Laumann besuchte am Dienstagmittag das Krankenhaus und versprach dabei schnelle, unbürokratische weitere Hilfe.

Der komplett entkernte OP-Bereich, die nackten Wände und Decken der früheren Intensivstation und lose herumbaumelnde Kabel zeigen nach einem Jahr noch immer, welche Schneise der Verwüstung die Frau damals hinterlassen hat. Während sie mittlerweile im Gefängnis sitzt, laufen in dem Krankenhaus im Aachener Westen noch immer die Arbeiten zum Wiederaufbau.

Viele Mitarbeiter leiden noch immer

Auch beim Personal sind die Spuren noch spürbar. 30 Mitarbeiter werden immer noch psychologisch betreut. Zwei haben nach der Tat gekündigt - aus Angst um ihre Sicherheit. Markus Kunzmann überwältigte die Frau damals. Den Leiter der Physiotherapie beschäftigt die Tat noch immer. Aber, ohne Angst und ohne jegliche Alpträume, wie er sagt.

Auch spät abends könne er heute wieder allein im Büro sitzen, ohne sich zu fürchten. Die Frau hatte Kunzmann damals eine Pistole vor das Gesicht gehalten und damit gedroht, einen Sprengstoffgürtel zu zünden.

Land will dem Krankenhaus zur Seite stehen

NRW Gesundheitsminister Laumann - hier mit Armin Laschet - verspricht unbürokratische Hilfe | Bildquelle: WDR/ Wolfgang Deutz

Gesundheitsminister Laumann nutzte heute die Gelegenheit mit ihm ins Gespräch zu kommen. Kurz davor hatte er nochmals seinen Willen bekräftigt dem Krankenhaus auch weiter zur Seite zu stehen. Zusammen mit den Krankenkassen. Das Krankenhaus, das vor der Tat wirtschaftlich solide aufgestellt gewesen war, sei durch die Tat ungewollt in finanzielle Probleme geraten. Doch da könne das Land helfen.

Weitere Hilfen sollen im Februar kommen

Im Februar will das Land über das weitere Vorgehen beraten. Aachen brauche dieses Krankenhaus, sagte Laumann heute bei seinem Besuch in Aachen. Deshalb werde er alles daransetzen, um es schnell wieder auf die Beine zu stellen. Weil das aber nur mit Geld geht, will das Land jetzt einen Zahn zulegen. Bis Mitte Februar sollen alle noch verbliebenen Finanzierungsfragen gelöst sein.

Zum Beispiel, in dem das Land Geld für Bauaufträge zur Verfügung stellt, die später mit den Zahlungen der Versicherungen verrechnet werden. Es ginge nicht an, dass weitere ein bis zwei Jahre nichts im Luisenhospital passiere, so Laumann, nur, weil Versicherungsfragen nicht geklärt sind.

Mindestens 30 Millionen Schaden

So sieht der OP-Bereich im Moment aus | Bildquelle: WDR/ Wolfgang Deutz

Der entstandene Schaden ist immens. Er beläuft sich Stand heute auf 30 Millionen Euro. Doch weil immer noch ein OP fehlt, dürften die Kosten weiter steigen. Der Vorstandsvorsitzende des Luisenhospitals, Karl Wenzel, ist trotz aller Probleme optimistisch. Er geht davon aus, dass der Intensivbereich spätestens im April wieder am Netz ist.

Quellen:

  • Luisenhospital Aachen
  • Vorstandsvorsitzender Karl Wenzel
  • Markus Kunzmann -Leiter der Physiotherapie
  • Gesundheitsminister Karl Laumann

Bauarbeiten im Luisenhospital Aachen WDR Studios NRW 21.01.2025 00:47 Min. Verfügbar bis 21.01.2027 WDR Online