Die Staatsanwaltschaft wirft ihr versuchten Mord in zwei Fällen in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung und versuchter Brandstiftung mit Todesfolge vor. Die Frau ist derzeit in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. In dem Verfahren geht es auch darum, ob sie am Tag der Tat schuldfähig war.
Heftiger Familienstreit
Alles soll laut Staatsanwaltschaft Anfang März mit einem Familienstreit begonnen haben. Danach - so steht es in der Anklageschrift - legte die 66-Jährige erst in ihrer Wohnung in Eschweiler Feuer. Es kam zu einer Explosion, die Fenster ihres Apartments zerbarsten.
Anschlag auf das Luisenhospital
Danach soll die Angeklagte mit dem Auto zum Aachener Luisenhospital gefahren sein. Dabei hatte sie eine Schreckschusswaffe und eine täuschend echt aussehende, selbstgebastelte Sprengstoffgürtelattrappe dabei. Nach Angaben der Ermittler wollte die Frau dort Suizid begehen.
Im ersten Obergeschoss des Krankenhauses legte sie an mehreren Stellen Feuer. Der Brandalarm sprang an, Ärzte, Personal und Patienten verließen das Gebäude.
Stundenlange Verhandlungen mit der Frau
Die 66-Jährige bedrohte dann laut Staatsanwaltschaft einen Physiotherapeuten mit ihrer Schreckschusspistole. Der wehrte sich aber. Er soll die Frau entwaffnet und zu Boden geworfen haben.
Laut Anklage soll sie daraufhin gedroht haben, alles in die Luft zu sprengen und dabei auf ihre Sprengstoffgürtelattrappe gezeigt haben. Der Mann brachte sich in Sicherheit. Die 66-Jährige soll sich anschließend in einem Büro verschanzt haben. Geschulte Experten der Polizei versuchten daraufhin in stundenlangen Verhandlungen, sie zur Aufgabe zu bewegen.
Polizei musste Schüsse abfeuern
Schließlich soll die Frau herausgekommen sein und sich mit dem Auslöser des vermeintlichen Sprengstoffgürtels in der Hand auf die Beamten eines Spezialeinsatzkommandos zubewegt haben. Trotz mehrfacher Aufforderung blieb sie nicht stehen. Daraufhin gaben die Polizisten zwei Schüsse auf ihre Beine ab und überwältigten sie. Durch die Brände im Krankenhaus ist ein Schaden von insgesamt 25 Millionen Euro entstanden.
Unsere Quellen:
- Landgericht Aachen
- Reporter vor Ort
- Agenturen