Der Bahnhof in Wuppertal-Vohwinkel wäre vermutlich ziemlich verdreckt und mit Brettern zugenagelt, wenn dort nicht seit vielen Jahren ehrenamtlich tätige Menschen Leben ins Haus bringen würden. Ohne Miete, aber mit viel Einsatz. Jetzt verlangt die Vermieterin, die Deutsche Bahn, aber doch Miete und Nebenkosten. Zusammen etwa 40.000 Euro.
Es betrifft mehrere Chöre, die Kunststation und den Bürgerbahnhof mit seinem Musik- und Literaturprogramm.
Regelmäßige Ausstellungen
Tine und Eckehard Lowisch betreiben die Kunststation. Regelmäßig zeigen sie dort Ausstellungen. Bisher zahlen sie zwar keine Miete, investieren aber Arbeit und Geld in die Renovierung und den Erhalt der Räume. Selbst eine symbolische Miete von einem Euro würde ihre finanziellen Möglichkeiten überschreiten.
Konzerte, Spielnachmittage, Lesungen
Der Verein Bürgerbahnhof ist schon seit 15 Jahren im Bahnhof Vohwinkel aktiv. Ehrenamtlich organisieren die Mitglieder Lesungen, Spielnachmittage oder Konzerte. Allein der Verein soll etwa 15.000 Euro für dieses Jahr zahlen.
Das sei jenseits von Gut und Böse für ihren kleinen Verein, sagt Uli Kopka vom Vorstand des Bürgerbahnhofs.
Kein Angstraum mehr
Als sie vor 15 Jahren mit ihrer Arbeit angefangen haben, erinnert sich Bastian Küllenberg, sei der Bahnhof ein regelrechter Angstraum gewesen. Nicht zuletzt durch ihre regelmäßigen Veranstaltungen gebe es viel weniger Vandalismus. Auch deshalb möchte die Deutsche Bahn als Vermieterin die Kultur im Bahnhof halten. Allerdings sollen sich die Mieter an den Kosten beteiligen:
Symbolische Miete
Aber selbst eine symbolische Miete ist für die Mieter nicht zu leisten. Deshalb hoffen sie auf die Unterstützung der Stadt. Die Bezirksvertretung Vohwinkel hat sich schon überparteilich dafür ausgesprochen. In seiner Haushaltssitzung Ende März muss der Rat entscheiden.