"Köln gilt als eine der beliebtesten Studierendenstädte in Deutschland. Aber was passiert, wenn sich die Studierenden das Wohnen hier nicht mehr leisten können?" Mit dieser Frage wurde am Dienstagabend die Podiumsdebatte in der Kölner Universität eröffnet. Der Allgemeine Studierendenausschuss - kurz Asta - hatte Vertreter von CDU, SPD, Grüne und Linke aus dem Stadtrat eingeladen, um mit ihnen über die aktuelle Wohnkrise der Studierenden zu sprechen und die herausfordernde Situation in Köln klarzumachen.
Nach Offenem Brief jetzt Podiumsdebatte
Viele Studierende finden einfach keinen bezahlbaren Wohnraum, wenn das Semester beginnt“, sagte Mats Brändel vom Asta dem WDR. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Asta hat er deshalb bereits in der vergangenen Woche einen Offenen Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker geschrieben.
Darin halten sie fest, dass rund 80.000 sozialbeitragspflichtige Studierende an Kölner Hochschulen auf nur weniger als 5.000 Wohnheimplätze des Studierendenwerks aufgeteilt werden können.
Die Stadt hat dem WDR gegenüber auf den Brief geantwortet, dass keine Verpflichtung der Kommunen bestehe, die Studierenden unterzubringen. Zur Podiumsdiskussion waren auch das Dezernat für Liegenschaften und das Dezernat Planen und Bauen der Stadt Köln eingeladen, allerdings war die Stadtverwaltung am Abend nicht anwesend.
Viele Fragen, wenige Antworten
Deshalb wurden gestern die Vertreter der Stadtratsfraktionen und der Vorsitzende des Studierendenwerks mit drängenden Fragen konfrontiert: "Warum haben Studierende auf dem Wohnungsmarkt keine Priorität?" oder "Was wird in Zukunft getan, damit günstiges Wohnen wieder möglich ist?" waren einige der Fragen an die Teilnehmenden auf dem Podium.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass Studierende für Köln wichtig sind. Die Politiker stimmten zu, dass zum Beispiel die Vergabe von Baufläche zugunsten der Studierenden verändert werden muss. Die Studierenden fordern unter anderem, dass Grundstücke mit Null Euro Erbpacht an das Kölner Studierendenwerk vergeben werden sollen, damit mehr Wohnheime für Studierende entstehen können.
Die Politiker sagten zu, dieses Anliegen noch einmal in den Stadtrat mitzunehmen. Zudem soll es am 10. Dezember ein Wohnungsbausymposium der Bürgermeisterin geben, bei dem über die Wohnungssituation in Köln gesprochen wird. Die Beteiligten hatten die Idee, hierzu auch die Studierenden einzuladen. Allerdings müsse diese Idee noch mit der Oberbürgermeisterin abgesprochen werden.
Alle Teilnehmer der Diskussion stimmten ein, dass ein engerer Austausch zwischen Studierenden und der Stadtverwaltung in Zukunft wichtig sei, um dem Problem weiter zu begegnen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Webseite des Allgemeine Studierendenausschuss (Asta)