Die Beseitigung von wildem Müll kostet die Stadt jedes Jahr rund eine Million Euro. Die fünf zusätzlichen Mitarbeiter verursachen jährliche Personalkosten in Höhe von rund 350.000 Euro.
Verursacher gesucht
Etliche volle Plastiksäcke, loser Müll daneben, ein kaputter Wäschekorb - das alles unter einem Baum am Straßenrand - ein typischer Fall für die neuen Aachener Waste Watcher. Der Müll wird untersucht. Auf einem Stück Papier und auf einer Versandhülle stehen Adressen. Allerdings nicht aus Aachen. Die Fundstücke werden mit dem Handy fotografiert und an den Innendienst weitergegeben. Die Stadt Aachen wird so versuchen, den Verursacher zu finden, um das Fehlverhalten zu ahnden.
Die Waste Watcher haben auch schon direkt vor Ort Verursacher ausfindig gemacht, sagt Frank Timm, einer der fünf Müllkontrolleure. Nach einem klärenden Gespräch hätten die Betroffenen ihren Müll jedes Mal weggeräumt.
"Wir sind kein zweites Ordnungsamt"
Die fünf Männer arbeiten im Schichtbetrieb von morgens um 6.30 Uhr bis abends um 20.30 Uhr, auch samstags. Bei größeren Müllmengen informieren sie den Stadtbetrieb, kleinere Mengen laden sie direkt auf den Elektro-Pritschenwagen. Denn die Erfahrung zeigt: Liegt irgendwo wilder Müll herum, kommt weiterer dazu. Also schnell weg damit. Die Waste Watcher sollen auch Ansprechpartner für Bürger sein. Dieter Lennartz vom Aachener Stadtbetrieb sagt: „Wir wollen vor allem beraten und aufklären, um nachhaltig für mehr Sauberkeit zu sorgen. Wir sind kein zweites Ordnungsamt.“
Mehr spontane Events – mehr Müll
"Durch die sozialen Medien kommt es zunehmend zu spontanen Treffen und Events in Parks oder auf Plätzen", sagt Dieter Lennartz vom Aachener Stadtbetrieb. Die Schattenseite: Der Müll bleibt oft einfach vor Ort liegen. Lennartz stellt fest: Die Identifikation mit dem eigenen Wohn- und Lebensumfeld hat abgenommen." Dem will die Stadt Aachen entgegenwirken - auch durch die Waste Watcher, die in den verschiedenen Aachener Quartieren unterwegs sind.