Die drei Musiker fühlten sich eigentlich für ihre Einreise auf der sicheren Seite. Denn im Vorfeld hatten sie sich unter anderem bei der britischen Musikorganisation "carry on touring" schlau gemacht. Sie ist darauf spezialisiert, Bands bei der Einreise nach Großbritannien zu helfen. Denn das ist komplizierter, als für Privatleute: wer dort auftreten will, braucht seit dem Brexit entsprechende Genehmigungen.
Doch schon im französischen Calais hieß es dann im Zuge vorgezogener Grenzkontrollen, wie sie am Ärmelkanal üblich sind, ihr Einreisedokument sei nicht gültig. Damit könnten nicht alle Künstler einreisen. Das Dokument gelte nur für "Experten“ - nur für die "Besten der Besten" - und dazu gehörte nach Einschätzung der Grenzbeamten die Punkband aus Velbert nicht.
Mit dem sogenannten "Permitted Paid Engagement" (PPE)-Dokument hatte die Band es versucht. Ein Visum, dass für "Experten" ausgestellt wird. Doch wer Experte ist und wer nicht, liegt im Ermessen der Grenzbeamten. Anders ist es bei den "Certificates of Sponsorship". Diese sind allerdings kostenpflichtig, weswegen die Band ein solches Zertifikat nicht hatte.
Forderung nach neuen Einreiseregeln
Ian Smith von "carry on touring" zeigte sich gegenüber dem WDR überrascht von der strengen Auslegung der Einreiseregeln durch die Grenzkontrolleure. Er hält es für falsch, dass es Interpretationsspielräume gibt, bei der Frage, welcher Musiker "Experte" ist - und wer nicht. Die Organisation setzt sich deshalb für neue vereinfachte Einreiseregelungen für Künstler ein.
Die Band "Krank" hofft, dass das bald soweit ist. Zwar könnten sie schon jetzt mit einem sogenannten "Certificate of Sponsorship" einreisen, aber das sei viel zu teuer und zu bürokratisch. Deshalb will die Band darauf warten, dass es für Künstler wieder einfacher wird, in Großbritannien aufzutreten.