Im Ortsteil Birten hat der Tornado eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. Binnen weniger Minuten riss er Dachpfannen von den Häusern, Bäume stürzten um und Äste fielen herab. Die Feuerwehr musste zweimal ausrücken. Mit Drehleitern entfernte sie an der Bundesstraße 57 lose Äste, die drohten, auf die Fahrbahn zu fallen.
Feuerwehr: "Nicht so dramatisch"
"Aus Feuerwehrsicht nicht so dramatisch. Als Einsatzkraft erinnert man sich natürlich an die Szenarien, wo viele Einsätze zu bewältigen sind, zum Beispiel 2011 – da waren die Schäden nach einer Windhose in Xanten-Lüttingen deutlich größer", sagt Simon Greeven von der Freiwilligen Feuerwehr Xanten.
In den Privatgärten zeigt sich ein völlig anderes Bild. Hier hat der Sturm im Garten einen Kirschbaum umgelegt; ein Trampolin und Fußballtore sind völlig demoliert. An der Wassermühle sind die Dachpfannen in den Bach gefallen, am Ufer liegen große Äste.
Solche Wetterphänomene nehmen zu
Renate Wirth saß am Samstagabend auf dem Sofa, als es plötzlich stockdunkel wurde. "Blätter und Zweige wirbelten durch die Luft, die Bäume bogen sich – das wirkte ziemlich bedrohlich". Vor der Haustür hat sie dann ein Foto von dem abziehenden Wirbel gemacht. "Nach zwei, drei Minuten war alles vorbei. Der Tornado und die dunkle Wolke haben sich in Sekundenschnelle aufgelöst", erzählt die Birtenerin.
Solche extremen Wetterphänomene nahmen laut WDR-Wetterexperte Jürgen Vogt in den vergangenen Jahren zu. "Wir haben schon größere Tornados erlebt, wenn wir uns erinnern an den August 2000 bei Geldern/Issum, da gab es einen, bei dem Geschwindigkeiten über 200 Kilometer pro Stunde waren, das heißt, die Gefahr ist ziemlich groß." Klimaexperten gehen davon aus, dass sich Extremwetterereignisse durch den Klimawandel häufen werden.