Viersener Tanzlehrer wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

Stand: 09.05.2022, 15:19 Uhr

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe gestanden und muss für zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis. Der frühere Besitzer einer Tanzschule soll sich an vier Mädchen vergangen haben.

Die Richter haben den Angeklagten am Montag wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in 36 Fällen sowie des Besitzes von Kinderpornografie verurteilt. Der 38-jährige Viersener muss für zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis, sagte ein Sprecher des Gerichts. Wegen der Höhe der Strafe sei eine Aussetzung zur Bewährung nicht mehr möglich.

Laut Anklage soll er vier Tanzschülerinnen in den Jahren 2015 bis 2020 mehrfach sexuell missbraucht haben, was der Mann bereits zum Prozessauftakt vor einer Woche gestanden hatte. Das Geständnis haben die Richter ihm zugute gehalten.

Angeklagter setzt Mädchen sozial unter Druck

Die Opfer waren damals zwischen 12 und 15 Jahre alt. Der Viersener soll zudem drei weitere Mädchen bedrängt haben. Der Vater eines Opfers hatte am Rande des Prozesses gesagt, der Tanzlehrer habe seine Opfer über eine Chatgruppe unter sozialen Druck gesetzt. Wer nicht mitgemacht habe, sei ausgegrenzt worden.

Nach Ansicht der Richter hat der Viersener das Vertrauen der Mädchen ausgenutzt und sie seelisch erheblich geschädigt. Der Tanzlehrer hatte sich entschuldigt und eine Entschädigung angeboten - das haben die Mädchen bisher abgelehnt.

Urteil noch nicht rechtskräftig

Der verheiratete Vater war ebenfalls wegen des Besitzes von kinder- und jugendpornografischen Schriften angeklagt. Die Verhandlung hatte zum Schutz der Opfer teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Anwalt des 38-Jährigen hatte im Vorfeld für eine Strafe von zwei Jahren plädiert.

Über dieses Thema berichtete die Lokalzeit auf WDR 2 am 9. Mai 2022 und auch das WDR-Fernsehen am 9. Mai 2022 in der Lokalzeit Düsseldorf um 19.30 Uhr.