Der Streit um Wohnparks in Alsdorf und Düren geht weiter

Stand: 22.07.2024, 12:35 Uhr

Der Streit um die Beheizung zweier Wohnparks in Alsdorf und Düren geht weiter. Energieversorger und Vermieter sind sich uneinig.

Im Streit um nicht gezahlte Heizkosten für zwei Wohnparks in Alsdorf und Düren will der Vermieter jetzt einen Schritt weiter gehen. Nach Auskunft seines Rechtsanwalts sollen die bestehenden Heizungsanlagen in den Wohnhäusern am Alsdorfer Weiher und an Gut Nazareth in Düren in den kommenden Tagen durch moderne Holzpellet-Anlagen ersetzt werden.

Das bestätigte der zuständige Rechtsanwalt des Betreibers der beiden Wohnparks, Michael Gödeke, in einem Telefonat mit dem WDR. Damit würde nach seiner Aussage endlich die nachhaltige Energie fließen, um die sich der seit Wochen eskalierende Streit im Grunde dreht. Nach seiner Darstellung kommt die EWV ihrer Verpflichtung weiterhin nicht nach, die Wohnungen und das Duschwasser überwiegend mit Holzpellets zu beheizen, statt mit Gas. So sei es vertraglich vereinbart.

EWV sieht keine Verträge verletzt

Der Energieversorger, die EWV aus Stolberg, widerspricht. Eine solche vertragliche Vereinbarung habe es niemals gegeben. Das Unternehmen hatte die Wärmezufuhr in beiden Anlagen im vergangenen Monat gekappt, nachdem der Betreiber die Zahlungen seit Monaten, unter Hinweis auf die aus seiner Sicht nicht eingehaltenen Verpflichtungen verweigert.

Das Nachsehen haben die Mieter

Einstecken in dem Streit müssen in erster Linie die Mieter, überwiegend Senioren. Sie hatten vorübergehend kein warmes Wasser und keine Heizung mehr und waren stinksauer. Damit dieses Problem gelöst werden konnte, kappte der Betreiber der beiden Wohnparks kurzerhand die Heizungsanlagen in Düren und Alsdorf. Mittlerweile betreibt er sie selber. In Düren wurden Pellets gekauft. In Alsdorf eine ölbetriebene, mobile Heizanlage installiert.

Die EWV warnt vor Legionellen

Der Energieversorger sieht hierin nicht nur eine Straftat, sondern auch eine Gefahr für die Mieter. Die mobile Anlage in Alsdorf beispielsweise, reiche von ihrer Kapazität her gar nicht aus, um eine Verseuchung des Trink- und Duschwassers mit Legionellen zu verhindern. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr, sagte eine Sprecherin der EWV. Quatsch sagt der Anwalt des Betreibers.

Auch ein Gespräch brachte keine Lösung

Ein Schlichtungsgespräch zwischen Vertretern der Politik, EWV und dem Betreiber, vor wenigen Tagen verlief im Sand. Darin hatte der Betreiber der Wohnparks zunächst noch bekräftigt, dass er bereit sei rund 115.000 Euro der ausstehenden Heizkosten für Alsdorf und weitere, rund 65.000 Euro für die Wohnanlage in Düren zu bezahlen. Auch die künftigen monatlichen Abschläge sollten regelmäßig beglichen werden. Über den Rest der ausstehenden Summe, von mittlerweile mehr als einer halben Million Euro, sollten irgendwann die Gerichte entscheiden.

Jetzt gibt es wieder Streit - EWV-Verträge sollen gekündigt werden

Kurz darauf ging aber wieder alles von vorne los. Die EWV hat laut Anwalt den Betreiber aufgefordert, Mitarbeitern des Energieversorgers den Zutritt zu den beiden Anlagen in Alsdorf und Düren zu gewähren, damit diese wieder in den Originalzustand zurückversetzt werden können. Doch der Vermieter weigert sich. Auch, weil die beiden Anlagen nach seiner Ansicht der EWV überhaupt nicht gehören.

In dieser Woche sollen nach Angaben des Anwalts die Energieverträge mit der EWV gekündigt werden. Ein für Ende dieses Monats geplantes Gerichtsverfahren wäre damit hinfällig.

Der Streit um Wohnparks in Alsdorf und Düren geht weiter WDR Studios NRW 22.07.2024 00:49 Min. Verfügbar bis 22.07.2026 WDR Online

Quellen:

  • EWV
  • Michael Gödeke, Anwalt des Betreibers der beiden Wohnparks
  • Mieter