Gigantische Schwarze Löcher schleudern einen Teil der Materie zurück ins All, die in ihren Strudel geraten ist. Wie das fast lichtschnelle Plasma senkrecht aus dem Materiestrudel des Schwarzen Lochs hinausschießt, hat ein internationales Forscherteam um die Wissenschaftler des Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn anschauen und analysieren können.
"Jets" schießen aus dem Schwarzen Loch
Diese Plasmaschüsse nennen die Forscher Jets. Die Beobachtung der Jets war bislang noch nie so detailreich möglich. In der 230 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie konnte die Struktur des Jets in einer bislang unerreichten Detailgenauigkeit von zwölf Lichttagen abgebildet werden. Zwölf Lichttage sind die Distanz, die das Licht in zwölf Tagen zurücklegt. Damit ist den Astronomen eine zehnmal bessere räumliche Auflösung gelungen als bisher möglich war.
Radioteleskope aus der ganzen Welt zusammengefasst
Beobachtet haben die Wissenschaftler das Phänomen an dem gigantischen Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxie Perseus A. Gelungen ist ihnen das, in dem sie mehrere Radioteleskope auf der Erde und im Weltall zu einem virtuellen Superteleskop zusammengeschaltet haben. Es hat einen Durchmesser von 350 000 Kilometern - das entspricht fast dem Abstand zwischen der Erde und dem Mond. "RadioAstron" heißt das Superteleskop und ist das größte Teleskop in der Geschichte der Astronomie - betont das Bonner Institut. Zusammen mit Kollegen stellen Forscher des Instituts ihre Analysen im Fachblatt «Nature Astronomy» vor.