Spendenaktion: Rund 500.000 Euro für Ratinger Explosionsopfer

Stand: 23.06.2023, 15:33 Uhr

Bei einer Spendenaktion zugunsten der schwer verletzten Explosions-Opfer in einem Ratinger Hochhaus sind rund 500.000 Euro zusammengekommen. Das teilte die Kreispolizei Mettmann auf WDR-Anfrage am Freitag mit.

Von Andreas Turnsek und Dagmar Dahmen

Die Spendengelder seien bei verschiedenen Benefizveranstaltungen und durch Sammelaktionen von Vereinen zusammengekommen. Am 11. Mai hatte ein 57-Jähriger Rettungskräfte der Feuerwehr und Polizei mit einem Brandsatz attackiert. 33 Einsatzkräfte wurden dabei verletzt - fünf von ihnen lebensgefährlich.

Die Einsatzkräfte waren zu einer Wohnung in einem Hochhaus gerufen worden, um eine vermeintlich hilflose Person zu retten. Bereits einen Tag nach der feigen Attacke richtete der Verein zur Förderung des Feuerschutzes in Ratingen ein Spendenkonto für die verletzten Feuerwehrangehörigen und deren Familien ein. Das Ergebnis: rund 500.000 Euro.

Spendenaktion ist wichtiges Signal

Und die werden dringend benötigt, sagt Diane Dulischewski, Pressesprecherin der Kreispolizei Mettmann. Sie war selbst am 11. Mai 2023 in Ratingen-West vor Ort, um die Fragen der Presse zu beantworten: Das Geschehen lasse auch sie fünf Wochen danach nicht los.

Die Spenden-Aktion sei als Signal sehr wichtig: "Wir sind überschüttet worden von Briefen, von Postkarten, von gemalten Bildern, von Kerzen. Alles das haben uns Kinder, Schüler, Erwachsene, Rettungskräfte aus dem ganzen Land zugesandt. Aber nicht nur das, sondern auch Spenden, und das ist das, was die verletzten Einsatzkräfte jetzt am dringendsten benötigen, denn der Genesungsprozess wird noch lange andauern. Es sind noch viele Operationen nötig. Auch Anschlussbehandlungen werden wahrscheinlich viel Geld kosten.“

Gefahr ist ein ständiger Begleiter in diesem Beruf

Die Spenden-Aktion stärkt, aber die Gefahr bleibe für alle Kollegen und Kolleginnen in Polizei- und Feuerwehr-Uniformen ein ständiger Begleiter, so Diane Dulischewski von der Kreispolizei Mettmann. "Wir sind immer noch geschockt. Ja, es ist ein schwieriger Beruf, denn wir müssen eigentlich täglich damit rechnen, dass wir von Menschen angegriffen werden, weil sie in einer psychischen Ausnahmesituation sind." Und deswegen brauchen die Menschen in diesem besonderen Beruf selbst auch schon mal besondere Hilfe.

Über das Thema berichten wir am 26. Juni 2023 in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf ab 19.30 Uhr.