An der LVR-Förderschule und der Schule am Nordpark in Wuppertal fällt seit mehr als zwei Jahren der Nachmittagsunterricht aus. Der Grund: Es fehlen Lehrkräfte. Das wollen die Eltern nicht länger hinnehmen. In einem Brandbrief an NRW-Schulministerin Dorothee Feller fordern sie jetzt eine schnelle Lösung.
Der massive Unterrichtsausfall trifft vor allem die Mütter. Die meisten arbeiten schon in Teilzeit. Doch seit den Herbstferien hat sich die Lage an der LVR-Förderschule noch weiter zugespitzt.
Viele berufstätige Eltern können die so genannte Notbetreuung, die die Schule für Härtefälle zweimal pro Woche nachmittags anbietet, nicht mehr für ihre Kinder nutzen. Der Landschaftsverband Rheinland hat die dafür notwendigen Extra-Fahrten der Busunternehmen gestrichen. Eltern sollen ihre Kinder jetzt selbst abholen.
Zurück zum regulären Ganztag
Für viele ein Dilemma, die weiter entfernt wohnen. Denn der Einzugsbereich der Förderschulen ist groß. Also kommen die betroffenen Kinder jetzt schon mittags nach Hause. Für die Mütter bedeutet das noch mehr Stress und weniger Zeit für den Job.
Viele Kinder mit Behinderungen, die diese beiden Förderschulen besuchen, haben noch Geschwister, die in Wuppertal oder in einer anderen Stadt in eine Regelschule oder eine Kita gehen. Auch die Schuldezernentin des LVR, Dr. Alexandra Schwarz, fordert deshalb von der Schulministerin ein Zurück zum regulären Ganztagsunterricht.
Quereinsteiger sollen einspringen
Am meisten unter der Situation leiden allerdings die Kinder mit Behinderungen selbst. Sie werden kaum noch gefördert und verbringen immer weniger Zeit mit ihren Schulfreunden. Die Eltern schlagen deshalb vor, dass jetzt auch an Förderschulen Quereinsteiger die Lücken füllen dürfen.
Dafür will NRW-Schulministerin Dorothee Feller jetzt sorgen. Allerdings mit einer Einschränkung. Die fachfremden Lehrkräfte müssten sich erst qualifizieren. An einem entsprechenden Programm arbeite das Schulministerium bereits. Doch auch das kann dauern. Die geforderte "schnelle Lösung" ist es jedenfalls nicht.