Nach Tod von Baby in Neusser Klinik: Prozess gegen Oberarzt gestartet 00:47 Min. Verfügbar bis 26.01.2026

Nach Tod von Baby in Neusser Klinik: Prozess gegen Oberarzt gestartet

Stand: 26.01.2024, 13:04 Uhr

Nach dem Tod eines Neugeborenen in einer Neusser Klinik im November 2022 muss sich der Oberarzt nun vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten. Ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

Der tragische Vorfall liegt mehr als ein Jahr zurück: Ein Oberarzt soll Schuld sein, dass ein Kind nach der Geburt im November 2022 noch in der Neusser Klinik verstarb. Laut Anklage hatte der 58-Jährige das Kind nach Geburtskomplikationen mit einer Geburtszange geholt und es dabei tödlich verletzt.

Entscheidung gegen den Willen der Mutter

Dabei soll der Arzt die Zange ohne die Einwilligung der damals 29-jährigen Mutter eingesetzt haben. Die soll sich vorher wegen starker Wehenschmerzen einen Kaiserschnitt gewünscht haben, den der Oberarzt laut Anklage aber abgelehnt hatte. Bei der Geburt des Kindes soll er mit der Zange mehrfach abgerutscht sein, wodurch das Kind ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben soll und kurz darauf verstarb.

Vor Gericht bestritt der Mann, Fehler gemacht zu haben. Er sei von einem Geburtsstillstand ausgegangen, sagte er am Freitag und nannte den Einsatz der Geburtszange alternativlos.

Bei einer Verurteilung muss der Angeklagte mit einer Haftstrafe von mehr als drei Jahren rechnen. Um den Fall aufzuarbeiten, hat das Landgericht sechs Verhandlungstage für den Prozess angesetzt.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 26.01.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • Landgericht Düsseldorf