Nirgends sind die Reisebusse wirklich willkommen – das ist zumindest der Eindruck, der am Rheinufer entsteht. Eigentlich sollte das System der Fernreisebusse und der Schifffahrt gut ineinander greifen, denn viele Touristen kommen zuerst mit dem Bus nach Köln und steigen dann aufs Schiff. Doch seit mehr als zwei Jahren ist das Ein- und Aussteigen für die Fahrgäste zur Herausforderung geworden.
Unsicheres Ein- und Aussteigen für Fahrgäste
Seitdem die Bastei saniert wird, ist ein Halten der Busse im Uferbereich nördlich der Bastei nicht mehr möglich. Stattdessen müssen sie oben im Bereich des normalen Straßenverkehrs bleiben. "Wir Busfahrer sind gezwungen, auf der Rheinuferstraße zu halten, die rechte Spur zu blockieren und dann müssen wir die älteren Reisenden sicher über den Rad- und den Fußweg bringen", sagt Busfahrer Ludwig Lauter, der seine Reisenden gerade abgesetzt hat und an der Rheinuferstraße hält.
Aktuell müssen die Reisenden nämlich den engen Fahrrad- und Fußgängerweg überqueren, sowie steile Treppen hinabsteigen, um zu den Schiffen zu gelangen. "Und dann sind da manchmal auch noch die schweren Koffer, die hoch- und runter müssen, wenn es um längere Schiffsreisen geht", so Ludwig Lauter. Auch bei der Stadt seien Hinweise über die schwierige Situation eingegangen, sagte eine Sprecherin gegenüber dem WDR.
Neuregelung mit altem System?
Deshalb hat die Stadtverwaltung jetzt vorgeschlagen eine Neuregelung für die Reisebusse zu finden. Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Busse zwischen der Machabäerstraße und der Bastei parken können, um ihre Fahrgäste sicher ein- und aussteigen zu lassen. Dazu müssten einige Autoparkplätze weichen und die Einbahnstraße umgedreht werden, denn die derzeitige Einfahrt an der Bastei ist für den Wendekreis der Busse zu eng. Ob sich dieser Vorschlag durchsetzt, ist aber noch nicht klar.
Busfahrer Ludwig Lauter würde sich jedoch wünschen, dass nicht nur vereinzelt über Haltestellen gesprochen wird, sondern über ein gutes Gesamtkonzept nachgedacht wird: "Das Problem für uns hört ja nicht auf: Nach dem kurzen Halten in der Innenstadt folgt das längere Parken am Kuhweg in Niehl. Dort gibt es meiner Meinung nach keine richtigen Toiletten oder Verpflegung. Ich mag meinen Job gerne, aber hier in Köln ist er manchmal echt eine Herausforderung."
Quelle:
- WDR-Reporterin vor Ort
Über dieses Thema berichtet der WDR am 30.07.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Köln und im Hörfunk auf WDR 2.