Zwar gibt es auf den 40 Bonner Friedhöfen viele ungenutzte Flächen, allerdings würden bei der Bestattung von Muslimen laut David Baier vom städtischen Amt für Umwelt und Stadtgrün besondere Anforderungen gelten. Diese beträfen unter anderem die Ausrichtung der Grabfelder und die Erde, die im besten Fall noch nicht für andere Bestattungen genutzt wurde.
Bonner Stadtverwaltung prüfte Friedhofserweiterung drei Jahre lang
Laut Moussa Acharki von der Arbeitsgemeinschaft der Bonner Moscheegemeinden gebe es seit langem einen Lösungsvorschlag. Direkt am Bonner Nordfriedhof liegt neben den muslimischen Gräbern eine Friedhofserweiterungsfläche. Diese hatte der Stadtrat schon 2021 den Muslimen als mögliches Grabfeld in Aussicht gestellt. Inzwischen will die Stadt Bonn von diesen Plänen abrücken und die Fläche als Gewerbe- und Wohngebiet nutzen.
Den Muslimen sollen stattdessen ungenutzte Grabfelder am Bonner Stadtrand auf einem Waldfriedhof angeboten werden. Eine Entscheidung darüber hatten zuletzt sowohl der Umweltausschuss als auch der Bonner Stadtrat vertagt.
Runder Tisch soll Kompromiss finden
Özlem Yildiz, Ratsmitglied vom Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG), kritisiert, dass die Stadtverwaltung drei Jahre lang geprüft habe, ob die Erweiterungsfläche für muslimische Gräber genutzt werden könne.
Für diese Woche hat die Stadtverwaltung zu einem Runden Tisch eingeladen, um gemeinsam mit Vertretern der muslimischen Gemeinden einen Kompromiss zu finden.
Unsere Quellen:
- Stadtverwaltung Bonn
- Arbeitsgemeinschaft Bonner Moscheegemeinden
- Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit