Kampf gegen Leiharbeiter-Ausbeutung: Hochschule Rhein-Waal startet grenzüberschreitendes Projekt Lokalzeit aus Duisburg 01.02.2024 Verfügbar bis 01.02.2026 WDR Von Laura Kasprowiak

Kampf gegen Leiharbeiter-Ausbeutung: Hochschule Rhein-Waal startet grenzüberschreitendes Projekt

Stand: 01.02.2024, 21:03 Uhr

Die Hochschule Rhein-Waal will Modelle für gutes Arbeiten und Wohnen für die meist aus Osteuropa stammenden Leiharbeiter entwickeln. Sie arbeiten oftmals in der niederländischen Fleischindustrie.

Von Laura Kasprowiak

Entlang der deutsch-niederländischen Grenze hat sich in den vergangenen Jahren ein System der Leiharbeiter-Ausbeutung etabliert, so die Hochschule. Betroffen sind zumeist aus Osteuropa stammende Arbeitsmigranten, die von Personalvermittlern für die niederländische Fleischindustrie in ihrem Heimatland angeworben wurden.

Die Unterkunft in Goch | Bildquelle: WDR/Laura Kasprowiak

Sie bieten minimalen Wohnraum für horrende Mieten: oftmals nur eine Matratze für bis zu 400 Euro.

"Moderne Sklaverei"

"Das ist moderne Sklaverei - die Menschen werden wie Ware behandelt", berichtet Peter Hinze, Bürgermeister aus Emmerich. "Wir brauchen mehr Kontrolle und einen Austausch von Daten." Das Problem seien Schlupflöcher im Rechtssystem. Denn das in Deutschland geltende Verbot der Leiharbeit in der Fleischbranche greift nicht, wenn die Menschen hier wohnen. 

Beratung verbessern

Die Forscher nehmen die Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern in den Blick | Bildquelle: WDR/Laura Kasprowiak

Hochschulprofessorin Ingrid Jungwirth, die das Projekt TRAM (transnationale Arbeitsmigration in der Euregio) leitet, will in den kommenden Jahren vor allem die Beratungsstrukturen fördern, indem die zuständigen Organisationen in beiden Ländern enger zusammenarbeiten.

"Diese Menschen sind EU-Bürger, sie haben Rechte. Und wir wollen, dass sie diese Rechte wahrnehmen können, wenn sie ausgebeutet werden." Dazu sollen sich zukünftig 13 wohlfahrtsstaatliche und kommunale Organisationen in der Euregio stärker austauschen und zusammenarbeiten.

Unsere Quellen:

  • Reporterin vor Ort