Farbattacke am Landgericht Köln: Zusammenhang mit RAF-Terroristin Klette?

Stand: 18.03.2024, 14:31 Uhr

Unbekannte haben den Eingangsbereich des Kölner Land- und Amtsgerichts mit pinker Farbe beschmiert. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit RAF-Terroristin Daniela Klette.

Von Markus Schmitz

Mit einem Feuerlöscher sollen der oder die Täter vorgegangen sein, sagen die Ermittler. Ein Zeuge entdeckte den Schaden und alarmierte die Polizei. Neben dem beschmierten Eingangsbereich steht einige Meter entfernt auf einer Wand der Schriftzug: "Freiheit für Daniela". Polizei und Gericht gehen davon aus, dass mit "Daniela" die inhaftierte RAF-Terroristin Daniela Klette gemeint ist.

Mögliches Bekennerschreiben

Später tauchte im Internet auf der linken Plattform "Indymedia" eine Art Bekennerschreiben auf. Dabei nehmen die mutmaßlichen Täter den "Tag der politischen Gefangenen" als Anlass für die Schmierereien .

Schriftzug "Freiheit für Daniela" auf einer Wand neben dem Eingangsbereich des Kölner Landgerichts | Bildquelle: Markus Schmitz

Sollte der Beitrag tatsächlich von ihnen stammen, könnte das auf einen linksextremen Hintergrund hindeuten. Es ist die Rede von einer "Hetzkampagne" und einem "Angriff" auf alle, die "daran arbeiten eine militante Gegenmacht aufzubauen und den kapitalistischen Staat und seine Institutionen anzugreifen".

Sachbeschädigung mit politischem Motiv

In dem Post wird die Festnahme von Daniela Klette als "Machtdemonstration des Staates" bezeichnet. Der Angriff richtete sich dem Schreiben nach gegen das Kölner Amtsgericht. Eine weitere Erklärung dazu gab es in dem Text nicht.

Schmierereien am Landgericht: Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt | Bildquelle: Markus Schmitz

Möglicherweise beziehen sich die Schmiererei und der Schriftzug auf das Amtsgericht, weil Richterinnen und Richter dieser Behörde Haftbefehle erlassen. Mit dem Fall der RAF-Terroristin Daniela Klette hat das Kölner Amtsgericht allerdings nichts zu tun.

 Staatsschutz ermittelt

Am Montagvormittag wurde damit begonnen, die Stellen zu reinigen. Dazu beauftragte das Gericht eine Fachfirma. Der Staatsschutz ermittelt, weil es sich um eine Sachbeschädigung mit politischem Motiv handle, sagte ein Polizeisprecher dem WDR. Im Eingangsbereich befinden sich Überwachungskameras, inwieweit diese die Farbattacke gefilmt haben, ist noch unklar. Eine Sprecherin des Landgerichts, sagte, dass man kein Verständnis für Aktionen solcher Art habe.

Entdeckung am Sonntagmorgen

Die rosa Farbe wurde laut Polizei am Sonntag um 10 Uhr entdeckt. Der vermutete Tatzeitraum liege zwischen 17.30 Uhr am Samstag und dem Zeitraum der Entdeckung.  Die Farbe lässt sich gut entfernen. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.

Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Nachrichtenagentur dpa
- Beitrag auf Indymedia

Über dieses Thema berichtet der WDR am 18.03.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln und im Radio auf WDR 2.