RAF: Der lange Weg der Ermittler zu Daniela Klette

Stand: 07.03.2024, 13:45 Uhr

Über 30 Jahre hat sie im Untergrund gelebt, bevor die Polizei sie fassen konnte: Daniela Klette. Sie war eines der letzten gesuchten Mitglieder der Terrorgruppe RAF. Warum die Ermittlungen so lange gedauert haben - und wie man im Untergrund lebt.

In den letzten Jahren ist es ruhig gewesen um die ehemalige Rote Armee Fraktion, kurz RAF. Ein Trio - bestehend aus Daniela Klette, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub - war noch auf freiem Fuß, als die letzten bekannten Mitglieder der Terrorgruppe.

RAF - Der lange Weg der Ermittler zu Daniela Klette I nah dran nah dran – die Geschichte hinter der Nachricht 08.03.2024 19:19 Min. Verfügbar bis 08.03.2029 WDR Online

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Die Drei werden verdächtigt, Raubüberfälle auf Geldtransporter und einen Supermakt begangen zu haben, um ihren Lebensunterhalt nach dem Ende der RAF zu finanzieren. Die Überfälle fanden oft am helllichten Tag statt. Die Polizei konnte die Gesuchten trotzdem über 30 Jahre lang nicht finden. Bis Daniela Klette Ende Februar in Berlin festgenommen werden konnte.

Viele Details der dritten RAF-Generation noch ungeklärt

Holger Schmidt, ARD-Terrorismusexperte | Bildquelle: SWR/Christian Koch

Diese Geschichte hinterlässt viele Fragen: Wie konnte Klatte so lange unentdeckt bleiben? Warum haben die Ermittlungen so lange gedauert? Wie funktioniert so ein Leben im Untergrund? Wir klären sie mit ARD-Terrorismusexperten Holger Schmidt auf.

"Es gibt die Haltung: 'Das ist alles so lange her. Und Daniela Klette wollte ja nur im Untergrund leben.' Stellen wir uns vor, das wäre ein islamistischer oder ein Rechtsterrorist, ob wir da die gleiche Gelassenheit hätten? Für mich sind diese Taten alle gleich: Sie zielen darauf ab, unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat anzugreifen." Holger Schmidt, ARD-Terrorismusexperte

Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.