Lange war das Wissenschaftsministerium mit dem Kölner Erzbistum nach eigenen Angaben im Gespräch über die Hochschule. Weil ein sehr alter Vertrag zwischen Staat und Kirche regelt, dass die Priesterausbildung im Erzbistum Köln an der Bonner Universität stattfinden muss. Der Kölner Kardinal Woelki wollte allerdings eine eigene Stätte etablieren. Nämlich die Hochschule für katholische Theologie mit dem Standort Lindenthal. Zumindest die Priesterausbildung dort hat das Ministerium nun untersagt.
Kritik an Kölner Hochschule
In den vergangenen Monaten gab es reichlich Kritik für die Kölner Hochschule. Sie sei eine Konkurrenz zum Uni-Standort Bonn, außerdem sei die Finanzierung nicht geklärt. Auf der politischen Ebene gab es auch Fragen an das Ministerium. Am Mittwoch soll es im Wissenschaftsausschuss des Landtages auch um dieses Thema gehen. Dann wird offiziell erklärt, dass zukünftig keine neuen Priester an der KHKT ausgebildet werden. In dem Schreiben heißt es auch, dass bei einem Verstoß, "die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens beim Heiligen Stuhl in Aussicht gestellt wird."
Keine Reaktion von Hochschule
An der Kölner Hochschule für katholische Theologie könnten in Zukunft weiterhin andere Disziplinen gelehrt werden. Wie viel Personal dann in den kommenden Jahren dafür nötig ist und wie hoch die Kosten sind, ist unklar. Am Nachmittag war niemand von der Hochschule für Nachfragen zu erreichen. Viele Kritiker wie der Bonner Hochschulrektor Prof. Michael Hoch oder der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken hatten kritisiert, dass Kardinal Woelki eine Hochschule nach seiner theologischen Ausrichtung aufbauen wolle.