BUND gegen Karnevalsnutzung der Kölner Uniwiese

Stand: 07.03.2023, 15:26 Uhr

Knapp zwei Wochen nach Ende des Straßenkarnevals brandet in Köln erneut die Diskussion um die Uniwiese auf. Jetzt meldet sich auch der BUND zu Wort.

Von Jochen Hilgers

Die Uniwiese hatte im Straßenkarneval vor allem vielen Zehntausend jungen Feiernden als Ausweichfläche gedient, als das Zülpicher Viertel zu voll wurde.

Obwohl sie mit Matten mit einem Aufwand von 500.000 Euro geschützt und anschließend aufwendig gereinigt wurde, weist sie Schäden auf. Der BUND fordert jetzt: Schluss mit Karneval auf der Uniwiese.

Kölner Uniwiese beschädigt und mit Müllresten

Helmut Röscheisen, BUND-Chef von Köln und Anwohnerin Aleke Schücking führen einen kleinen Tross von Journalisten über die Uniwiese. Viele der Schäden sind mit bloßem Auge zu erkennen. Große Flächen sind gelbbraun oder braun.

In die Uniwiese hat sich einiges an Müll eingegraben. | Bildquelle: WDR / Hilgers

Der zweite detaillierte Blick offenbart viele kleine Plastikteile, Scherbenreste oder Verpackungsmüll, der sich teilweise tief eingegraben hat. Röscheisen sagt, allen Bemühungen der Abfallwirtschaftbetriebe zum Trotz seien diese Müllreste nicht zu beseitigen.

Aleke Schücking wohnt seit 30 Jahren an der Uniwiese. Sie denkt schon an den kommenden Sommer auf der Wiese, wenn viele ihre Decken ausbreiten und in Müllresten liegen.

Uniwiese ist eine grüne Lunge in Köln

Nach Schätzungen der Stadt feierten an Weiferfastnacht in der Spitze 35.000 Menschen auf der Uniwiese. Andere Schätzungen gehen eher in Richtung 50.000 bis 60.000 Menschen.

Ein DJ hatte überwiegend kölsche Musik aufgelegt und für eine überschwängliche Stimmung gesorgt. Eigentlich ein positiver Effekt. Wäre die Wiese nicht ein Stück grüne Lunge im eher nicht-grünen Köln, wie es der Bezirksbürgermeister Andreas Hupke sieht. Eine Lunge, die im Sommer unverzichtbar und schützenswert ist.

Nord-Süd-Fahrt als Alternative für Karneval

Daneben stellt sich die Frage des Aufwands. Die Matten, die Absperrungen und natürlich die erheblichen Aufräumarbeiten verursachten hohe sechsstellige Kosten. Und wie der BUND sagt: So richtig wiederhergestellt ist die Wiese nicht.

Röscheisen schlägt daher die Nord-Süd-Fahrt als Ausweichfläche vor und damit liegt zumindest mal ein Vorschlag auf dem Tisch. Politik und Verwaltung haben ja versprochen, sehr kurzfristig über Uniwiese und Alternativen zu beratschlagen.