Durch die Personal-Not in den Kitas wurden teilweise ganze Gruppen geschlossen, Betreuungszeiten gekürzt oder Eltern gebeten, die Betreuung selbst zu organisieren.
Die Wuppertaler Politiker hatten die Stadt aufgefordert, sich eine Entschädigung einfallen zu lassen. Individuell sei das zu aufwändig, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. Daher ist sein Vorschlag, dass Wuppertal einen Monat auf die Kita Gebühren verzichtet.
Das würde die Stadt 600.000 Euro kosten. "Das müsste dann über den Haushalt 2024 finanziert werden. Es wird die Gestaltungsmöglichkeiten des nächsten Jahres entsprechend einschränken", erklärt Stefan Kühn.
Tropfen auf dem heißen Stein
Für viele Wuppertaler Eltern ist dieser Vorschlag nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Berufstätige Eltern werden durch die eingeschränkten Betreuungszeiten auch beruflich in prekäre Situationen gebracht. Das Grundproblem des Erziehermangels wird aus ihrer Sicht durch den Vorschlag nicht gelöst.
Um das Personal-Problem zu beheben, will Wuppertal eigentlich noch in diesem Jahr über 100 neue Kita Mitarbeitende ausbilden. Aber die Nachfrage nach den Ausbildungsplätzen sei nicht so groß, heißt es aus dem Rathaus.
Diakonie: "Erzieherberuf hat kein gutes Image"
Laut Diakonie habe der Erzieherberuf unter jungen Menschen kein gutes Image. Außerdem seien die gesetzlichen Vorschriften für den Personaleinsatz so restriktiv, dass Personal schlecht zu besetzen sei und es deshalb zu Ausfällen komme.
Ob Eltern bald einen Monat Kita erlassen bekommen, wird der Rat nach der Sommerpause entscheiden.
Über dieses Thema berichten wir am 26.07.2023 in der WDR Lokalzeit Bergisches Land und auf WDR2.