Es gibt zu viele Häufchen in der Stadt. Das lässt sich auch anders ausdrücken. In typischem Beamtendeutsch in der Ratsvorlage der Stadt Kaarst heißt es: "Es ist festzustellen, dass die Verschmutzung durch Hundekot in öffentlichen Bereichen auf einem unverändert hohen Niveau stagniert."
Das Problem sei, dass die Herrchen der verursachenden Hunde meist nicht erwischt würden, beklagt die Stadt. Denn: "Derartige Verschmutzungen ereignen sich nicht in Anwesenheit von Mitarbeitern der Ordnungsbehörde."
Wer keinen Kotbeutel dabei hat, soll 25 Euro zahlen
Und weil das so ist, könnten Hundebesitzer in Kaarst bald verpflichtet werden, beim Gassigehen ausreichend Beutel für Hundekot bei sich zu führen. Das nämlich kann die Behörde kontrollieren. Und wer keinen Beutel dabei habe, plane offenbar auch nicht, den Haufen wegzumachen, meint die Stadt. Wer ohne erwischt wird, soll den Plänen nach 25 Euro zahlen.
Wohlgemerkt: Es geht bei den 25 Euro nur um das Mitführen des Kotbeutels. Das Liegenlassen von Tierkot ist schon jetzt deutlich teurer. Laut dem neuen Bußgeldkatalog der Stadt Kaarst wären dafür 150 Euro fällig, sollte man das Häufchen auf einem Kinderspielplatz hinterlassen, dann sogar 250 Euro.
Kotbeutel auch in Wuppertal und Kempen Pflicht
Die Stadt Kaarst folgt mit der Maßnahme einigen anderen Kommunen, die schon eine Hundekotbeutelpflicht haben. Darunter sind zum Beispiel die Städte Wuppertal und seit Juli auch Kempen im Kreis Viersen. Die meisten Hundebesitzer hätten seitdem bei Kontrollen Kotbeutel dabei, heißt es von dort.
In Kaarst wurden die Pläne bereits vom Hauptausschuss beschlossen, Ende Oktober müssen sie noch durch den Stadtrat. Die NGZ hatte zuerst über dieses Thema berichtet.
Unsere Quellen:
- Stadt Kaarst
- Stadt Kempen
- Stadt Wuppertal
- Neuss-Grevenbroicher Zeitung
Über dieses Thema berichtet der WDR am 15.10.24 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf und im Radio auf WDR 2.