Ein Schiff fährt auf dem immer noch gut gefülltem Rhein bei Köln-Langel.

Neue Rheinfähre zwischen Köln und Leverkusen fährt zum ersten Mal

Stand: 29.07.2024, 11:44 Uhr

Am Mittag geht die neue Rheinfähre zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf in Betrieb.

Auf diesen Tag haben viele Anwohner und Landwirte monatelang gewartet. Am Mittag wird Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath die Fähre "St. Michael" auf ihre erste Fahrt schicken und damit auch die Rheinüberquerung von Menschen, Fahrrädern, LKW und Landmaschinen wieder möglich machen. Vor der ersten Fahrt wird die Fähre noch gesegnet.

Seit Ende 2023 war keine Überfahrt mehr möglich

Im Dezember vergangenen Jahres war die alte Fähre "Fritz Middelanis" havariert. Die Steuerung war kaputt gegangen, die Überfahrt war nicht mehr möglich. Für die Anwohner, Pendler und Landwirte bedeutete das einen Umweg von rund 30 Minuten, um von der einen Rheinseite auf die andere zu kommen.

Die alte Rheinfähre "Fritz Middelanis" verkehrte bis zur Havarie Ende 2023 zwischen Langel und Hitdorf.

Die alte Rheinfähre "Fritz Middelanis" verkehrte bis zur Havarie Ende 2023 zwischen Langel und Hitdorf.

Deshalb gab es schnell Unterschriften-Aktionen mit mehr als 12.000 Zustimmungen und eine Demo, um die Fährverbindung zu erhalten. Im Februar entschied dann der Stadtrat für den Erhalt der Autofähre.

Platz für 250 Personen und 18 Autos

Jetzt soll die neue Fähre St. Michael die Verbindung zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf wieder herstellen. 250 Personen und 18 Autos können damit gleichzeitig übersetzen. Bisher war die Fähre in der Nähe von Mainz im Einsatz. Sie ist 70 Jahre alt und damit älter als die ehemalige Fähre "Fritz Middelanis".

Fährfahrten – Ein Auslaufmodell?

"Ich benutze die Fähre schon 50 Jahre und bis zu 50 Mal im Jahr sind wir darüber. Es gibt keine vernünftige Alternative. Köln ist ein weiter Umweg", sagte der Leverkusener Landwirt Friedhelm Kamphausen Anfang des Jahres dem WDR. Auch wenn für ihn das Problem gelöst scheint, in den vergangenen Jahren haben immer weniger Menschen die Fähre zwischen Köln und Leverkusen genutzt.

Während 2013 laut Hitdorf GmbH noch mehr als 125.000 Fußgänger mit der Fähre den Rhein überquert haben, waren es 2023 nur noch rund 94.000. Auch die übergesetzten Autos wurden weniger: Im Jahr 2013 waren es mehr als 134.000 Autobesitzer, die das Angebot nutzten, zehn Jahre später nur noch mehr als 33.000. Nur die Zahl der übergesetzten LKW stieg von gut 2.000 im Jahr 2013 auf über 3.500 im Jahr 2023.

Quellen:

Inbetriebnahme neue Rheinfähre

WDR Studios NRW 29.07.2024 00:38 Min. Verfügbar bis 29.07.2026 WDR Online