Als um 11:11 Uhr die Karnevalsession auf der Zülpicher Straße eröffnet wird, ist der Jubel groß. Tausende feiern – viele sind extra deshalb nach Köln gereist, so wie die vier Mädchen aus Heinsberg, die zum ersten Mal den Elften im Elften in Köln erleben.
Die Anreise hat über eine Stunde gedauert, die Stimmung ist gut. Auf dem Weg zu ihrem Ziel, dem Kwartier Latäng, gibt es Dosenbier, den restlichen Proviant tragen sie in Jutebeuteln.
Es gibt nur einen Eingang ins Kwartier Latäng
Mit Hilfe der Karte auf ihren Handys finden sie den Eingang schnell und stellen sich in die immer länger werdende Schlange. Beim Sicherheitskonzept der Stadt Köln für den Bereich rund um die Zülpicher Straße gibt es nur einen Eingang über die Uni-Wiesen. Bis die Feiernden allerdings im Zentrum der Partymeile ankommen, müssen sie drei Sicherheitskontrollen durchlaufen.
Die letzten Klopfer aus Glas werden noch schnell geleert, bevor die jungen Frauen das umzäunte Gelände betreten können. Vom ersten Anstellen bis zu ihrer letztendlichen Position brauchen sie knapp eine Stunde und es wird schnell voller. "Ich bin froh, dass wir schon gegen 10 Uhr hier angekommen sind, Freunde aus Heinsberg sind jetzt erst unterwegs. Ich bezweifle, dass sie nachher noch auf das Gelände kommen", sagt Leonie.
Außerirdische und Wäscheklammern
Mit dem Countdown um 11.11 Uhr bricht dann Partystimmung aus. Die Mädchen jubeln, tanzen und lachen. "Die Stimmung ist mega", sagt Leonie und Jonna ergänzt: "Bei den vielen Leuten hier merkt man, dass nach Corona sowas mal wieder nötig war!" Lina, Jonna, Leonie und Alina kennen sich vom Karnevalstanzen in ihrer Heimat, zwei von ihnen haben letztes Jahr Altweiber in Köln gefeiert.
Verkleidet sind sie als Außerirdische in grün, gold, blau und pink. Das Glitzer auf den Wangenknochen ist auf die Rockfarbe abgestimmt und glitzert in der Sonne auf der Zülpicher Straße. Haarreifen mit Antennen machen das Kostüm komplett.
"Köln ist einfach Karnevalsstadt"
Für ihren eigenen Spaß haben die vier Mädchen Wäscheklammern mitgenommen, auf die sie ihre Instagram-Namen geschrieben haben. Nach dem Motto "Wer gefällt, darf mir auf Instagram folgen“ werden die Klammern an mögliche Interessenten verteilt. Die Vierergruppe stürzt sich ins Gedränge und Alina sagt: "Köln ist einfach die Karnevalsstadt. Dieses Gefühl gibts nur hier. Und vielleicht noch bei uns auf dem Dorf."
Dass währenddessen die Sorge wächst, dass das Sicherheitskonzept nicht greift und die Feiernden Absperrungen und Ordnungskräfte püberrennen, bekommen die vier aus Heinsberg nicht mit. Sie Stimmung ist noch viel besser als heute früh, sagen sie am Nachmittag. Die Bars haben nun auch geöffnet, es läuft laut Musik. "Wir sind glücklich" ziehen sie ihr persönliches Fazit zum 11.11. in Köln.
Über das Thema berichten wir heute auch in den Lokalzeiten im WDR Fernsehen und im WDR Hörfunk.