Hackerangriff auf Rheinische Post: Kundendaten betroffen?

Stand: 30.08.2023, 16:56 Uhr

Beim Hacker-Angriff auf die Düsseldorfer Rheinische Post im Juni sind möglicherweise doch Kundendaten gestohlen worden. Die Mediengruppe warnt deshalb ihre Kunden in einem Brief.

Von Benjamin Sartory

Rund eine Woche lang war der Online-Autritt der Zeitung weitgehend lahmgelegt. Vier Tage lang gab es nur Notausgaben der Printversion. Der Hackerangriff auf die Rheinische Post-Mediengruppe im Juni war gravierend. Auch andere Zeitungen des Hauses waren damals betroffen. Bisher war das Unternehmen davon ausgegangen, dass keine Kundendaten gestohlen wurden.

Auch Bankdaten betroffen?

Das hat sich jetzt geändert. In einem Schreiben an die Kunden warnt der Verlag nun, dass er zumindest nicht "mit letzter Gewissheit ausschließen" könne, dass doch Kundendaten von dem Hackerangriff betroffen sind. Es gehe um Stammdaten, Kontaktdaten und Bankdaten.

Hackerangriff auf Rheinische Post: Kundendaten betroffen? 00:43 Min. Verfügbar bis 31.08.2025 Von Benjamin Sartory

Hackermeldung der Rheinischen Post im Juni | Bildquelle: Rheinische Post

Ein Sprecher der Verlagsgruppe bestätigte dem WDR die mögliche Gefahr. Nach seinen Worten haben Experten seit dem Angriff rund 1.200 betroffene Server überprüft. Und leider hätten sie dann doch festgestellt, dass Daten abgeflossen seien.
Exakt eingrenzen konnten die Experten das aber offenbar nicht. Jedenfalls ist dem Sprecher zufolge nicht klar, ob unter den betroffenen Dateien auch solche mit Kundendaten sind.

Kunden sollten Konten prüfen

In dem Schreiben an die Kunden betont die Rheinische Post-Mediengruppe, dass sie bisher nicht davon ausgeht, dass der Vorfall gravierende Folgen für möglicherweise Betroffene haben wird. Es gebe bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass persönliche Daten tatsächlich von Angreifern genutzt wurden.

Dennoch rät das Unternehmen zur Vorsicht. So sollten Kunden zum Beispiel in nächster Zeit ihr Konto auf nicht nachvollziehbare Abbuchungen überprüfen. Eingehende Emails von unbekannten Absendern sollten besonders kritisch behandelt werden. Wie sonst auch gilt: Keine Passwörter oder PINs preisgeben.